Die dänischen Flugabwehrkanonensysteme vom Typ Skyranger 30 erhalten den französischen Boden-Luft-Flugkörper Mistral 3 als Zweitbewaffnung zur 30mm-Kanone des Waffensystems. Ein entsprechender Rahmenvertrag für die Beschaffung der Mistral 3 wurde am 1. April 2025 von offiziellen Vertretern beider Nationen im Zuge des ersten Staatsbesuchs des dänischen Königs Frederik X beim französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron unterzeichnet. Den Angaben des Elysee-Palastes zufolge sollen im Rahmen der Vereinbarung 250 bis 1.000 Mistral 3 an die dänischen Streitkräfte geliefert werden. Weitere Details wurden nicht bekanntgegeben.
Die dänischen Streitkräfte haben im September 2024 entschieden, insgesamt 16 Flugabwehrkanonensysteme Skyranger 30 von Rheinmetall auf der 8×8-Plattform Piranha V von General Dynamics European Land Systems zu beschaffen. Vier der Prototypentürme des Skyranger 30 sollen bis Ende 2026 geliefert werden, die restlichen zwölf Systeme sollen hingegen in den Jahren 2027 und 2028 ausgeliefert werden. Eine Entscheidung bezüglich der Zweitbewaffnung des Skyranger 30 wurde zu dem Zeitpunkt nicht bekanntgegeben. Beobachter gingen jedoch davon aus, dass die Wahl auf die Mistral von MBDA Frankreich fallen würde. Als Hauptbewaffnung des zukünftigen dänischen Skyranger-Flugabwehrkanonenpanzers dient eine KCE-Revolverkanone im Kaliber 30 x 173 mm mit einer Reichweite von ca. 3.000 m und einer Feuerrate von 1.200 Schuss pro Minute.
In der neuesten Ausbaustufe (Mistral 3) wiegt der Flugkörper rund 20 Kilogramm. Die Waffe verfügt über einen Infrarot-Bildsuchkopf sowie fortschrittliche Bildverarbeitungsfunktionen und einen laserbasierten Annährungs- und Aufschlagzünder. Die Steuerung des Boden-Luft-Flugkörpers erfolgt nach dem „Fire and Forget“-Prinzip.
Der rund drei Kilogramm schwere Splittergefechtskopf des Mach 2,7 schnellen Flugkörpers ist geeignet, um eine breite Zielkategorie – vom Jagdflugzeug, über Transportflugzeuge, Hubschrauber bis zu Drohnen und Marschflugkörper – in bis zu acht Kilometern Entfernung bekämpfen zu können.
Waldemar Geiger