Der Sensorspezialist Hensoldt hat von Rheinmetall Air Defence den Auftrag zur Lieferung von SPEXER-Flugabwehrradaren für den Einsatz im neuen Flugabwehrkanonenpanzer (Flak-Panzer) Skyranger 30 erhalten. Der Auftrag habe ein Volumen von knapp 100 Millionen Euro, schreibt Hensoldt in einer Mitteilung.
Rheinmetall Air Defence liefert mit dem Skyranger 30 den Nachfolger des Flak-Panzers Gepard in der neu aufzustellenden Heeresflugabwehrtruppe der Bundeswehr. Diese erhalte mit SPEXER 2000M 3D MkIII ein Radar, durch dessen hohe Detektionsleistung die Effektoren des neuen Flakpanzers ihre volle Leistungsfähigkeit entfalten können, schreibt Hensoldt.
Entscheidend hierfür sei die außerordentlich hohe Qualität der Zielklassifizierung und die Fähigkeit, Ziele auch während der Fahrt bzw. während des Fluges präzise zu verfolgen. Aufgrund eines 2023 geschlossenen Rahmenvertrages mit Rheinmetall Air Defence ist das SPEXER 2000M 3D MkIII Teil des Rheinmetall-Angebotes an verschiedene Endnutzer, wie aus der Mitteilung hervorgeht.
Mit den jetzt beauftragten Radaren werden laut Hensoldt die Skyranger-Flugabwehrknonenpanzer Deutschlands und Österreichs ausgerüstet. Auch Dänemark habe eine entsprechende Beschaffung angekündigt. Basis des deutschen Skyranger 30 ist der GTK Boxer, zusätzlich ausgestattet mit dem Lenkflugkörper Stinger aus Bundeswehr-Beständen. Das österreichische System basiert auf dem Pandur EVO. Neben der 30mm-Revolverkanone wird der österreichische Skyranger 30 mit dem Lenkflugkörper Mistral ausgestattet.
Die SPEXER-Radarfamilie bietet laut Hersteller Hochleistungsüberwachungsradare für verschiedene Reichweiten zur automatischen Erkennung und Klassifizierung von Boden-, See- und niedrig fliegenden Luftzielen. Das SPEXER 2000 komme unter anderem in den deutschen Programmen cUAS Feldlager (ASUL), qualifizierte Fliegerabwehr, HoWiSM (Hochenergielaser zur Drohnenabwehr) und NNbS (Nah- und Nächstbereichsschutz) zum Einsatz.
Zum Portfolio von Hensoldt gehören neben SPEXER das u.a. in der Ukraine bewährte Hochleistungsradar TRML-4D, das Passivradar Twinvis sowie Radare für die Sicherung des Schiffs- und Flugverkehrs. Sowohl das TRML-4D als auch das SPEXER sind Bestandteil des im Januar beauftragten Luftverteidigungssystems für den Nah- und Nächstbereichsschutz der Bundeswehr.
lah