Hendsoldt, der frühere Elektronikbereich von Airbus Defence and Space, hat nach eigenen Angaben seit Jahresbeginn aus der Region Mittlerer Osten/Nordafrika (MENA) Aufträge für etwa 50 Bodenüberwachungsradare des Typs Spexer 2000 im Wert von rund 40 Mio EUR erhalten. Laut Hersteller basiert das Radar auf AESA-Technologie und elektronischer Strahlschwenkung. Die Radare haben sich den Angaben zufolge auch bei Einsätzen in der Grenz- und Küstenüberwachung bewährt. Deutschland unterstützt ausgewählte Länder der Region im Rahmen der so genannten Ertüchtigungsinitiative auch bei der Grenzsicherung.
Inzwischen seien rund 150 Spexer-Radare weltweit im Einsatz oder unter Vertrag, teilte Hensoldt weiter mit. Das Spexer 2000 ist den Angaben zufolge für die Bodenüberwachung optimiert. Dies könne sehr kleine und langsame Objekte wie etwa Fußgänger, aber auch extrem schnelle Objekte wie etwa Lenkflugkörper zuverlässig orten, verfolgen und klassifizieren.
Erst vor wenigen Wochen hatte Hensoldt mitgeteilt, dass die deutsche Flugsicherung DFS das Unternehmen beauftragt hat, zur Modernisierung ihrer Radar-Infrastruktur zwei seiner Flugüberwachungsradare ASR-NG und ein separates Sekundärradar MSSR 2000 I zu liefern. Laut Hensoldt handelt es sich damit um den ersten Auftrag für die zivile Flugsicherung. Das ASR-NG soll den Angaben zufolge die existierenden Radare zur Anflugkontrolle an den Flughäfen als auch die seit über 30 Jahren in Nutzung befindlichen Mittelbereichsradare ersetzen. Womöglich könnte die DFS bei positiven Testergebnissen mit den bestellten Radaren weitere Exemplare ordern.
lah/12/4.5.2017