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Betriebsrat warnt vor Kauf von F-18 in den USA

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Der Gesamtbetriebsrat des Rüstungsunternehmens Airbus Defence and Space sieht die europäische Verteidigungsindustrie und die damit verbundenen Arbeitsplätze in Gefahr, falls sich das Verteidigungsministerium für die Beschaffung des US-Kampfflugzeugs F-18 statt des Eurofighters als Tornado-Ersatz entscheiden sollte.

„Wir dürfen uns nicht von den Vereinigten Staaten unter Druck setzen lassen. Durch den Kauf der F-18 würde man nicht nur deutsches Steuergeld in Milliardenhöhe  in die amerikanische Wirtschaft stecken, sondern auch die Zukunft der Belegschaft von Airbus gefährden“, wird Bernhard Stiedl, 1. Bevollmächtigter der IG-Metall-Geschäftsstelle Ingolstadt, in einer Pressemitteilung des Airbus-Betriebsrates zitiert. Auch Thomas Pretzl, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Airbus Defence and Space, fordert vom Verteidigungsministerium eine „klare Haltung“ zugunsten einer europäischen Lösung in der Frage der Tornado-Nachfolge.

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Nach Einschätzung der Arbeitnehmervertreter wird das BMVg in den kommenden Jahren über zehn Mrd EUR für neue Kampfflugzeuge als Ersatz von 90 Tornados ausgeben. Neben der F-18 des US-Konzerns Boeing steht der Eurofighter von Airbus als zweiter Kandidat im Wettbewerb.  Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte angekündigt, Anfang nächsten Jahres eine Auswahlentscheidung zu treffen. Ihrer Aussage zufolge, werde die Fähigkeit zum Einsatz von Nuklearwaffen ausschlaggebend bei der Auswahl sein, schreibt der Betriebsrat in seiner Mitteilung.

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Da ein Teil der deutschen Flugzeuge im Rahmen der nuklearen Teilhabe US-Atombomben tragen soll, muss das neue Modell vom NATO-Partner USA zertifiziert werden. Eine Zertifizierung des europäischen Eurofighters dauere nach amerikanischen Aussagen drei bis fünf Jahre länger als bei der F-18, heißt es weiter.

Neben den drohenden Arbeitsplatzverlusten bei einem Kauf in den USA sehen die Arbeitnehmervertreter überdies die Gefahr, dass ohne den Ersatz des Tornados durch die neueste Version des Eurofighters eine Technologiebrücke zum nächsten Großprojekt der europäischen Verteidigungsindustrie, dem Future Combat Air System, auftreten könnte.

Beobachter gehen überdies davon aus, dass Deutschland nicht den vollen Zugriff auf die Technologie des US-Flugzeugs erhalten wird. Das gilt offenbar sowohl für die Variante als Bomber als auch für die Growler-Version zur elektronischen Kriegführung. Damit wäre die nationale Souveränität über das Flugzeug eingeschränkt. Der Eurofighter ist dagegen ein europäisches Gemeinschaftsprojekt und wurde von Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien entwickelt.
lah/12/26.11.2019