Mit der Rückbesinnung auf die Landes- und Bündnisverteidigung rückt auch die Artillerie wieder in den Fokus der Modernisierungsvorhaben. Viele Länder planen derzeit entsprechende Beschaffungsvorhaben.
So wird Tschechien 52 CAESAR-Artilleriesystem des französischen Herstellers Nexter erwerben, wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt. CAESAR steht für Camion Equipé d’un Système d’Artillerie. Bei den für Tschechien vorgesehenen Systemen handelt es sich um 155-Haubitzen auf LKW-Fahrgestellen mit der Antriebsformel 8X8. Den Angaben zufolge hat der tschechische Verteidigungsminister Lubomír Metnar im Beisein der französischen Verteidigungsministerin Florence Parly und Nicolas Chamussy, CEO der Nexter-Gruppe, einen entsprechenden Vertrag unterschrieben. Tschechien werde damit zum dritten europäischen Kunden und zum siebten Nutzer des CAESAR weltweit, so Nexter. Dem Unternehmen zufolge wurden bislang mehr 350 Einheiten von Frankreich und ausländischen Kunden bestellt.
Tschechien hat die Absicht, mit den CAESAR-Systemen die Radhaubitze Dana im Kaliber 152 mm zu ersetzen. Bis 2026 will das Land eine NATO-kompatible, schwere Brigade aufbauen. Das Geschütz wird das 8×8-Fahrgestell von Tatra nutzen. Hinzukommen zwei Simulatoren. Zuletzt hatte Tschechien bereits gepanzerten 6×6 Radfahrzeugen des Typs Nexter TITUS (Tactical Infantry Transport & Utility System) beschafft, die in Lizenz bei der tschechoslowakischen Gruppe (CSG) hergestellt wurden.
Auch beim aktuellen Artillerie-Auftrag werden viele Fertigungsschritte im Nutzerland erfolgen. Tatra liefert das Fahrgestell und wird die geschützte Kabine vor Ort herstellen, Excalibur Army ist für die Endmontage vor Ort zuständig. Die Kommunikationsanlage und Anbindung an das Feuerleitsystem der Artillerie wird durch RETIA umgesetzt. Auch große Anteile der Standard-Artilleriemunition werden im Land hergestellt, von STV und Explosia. Hinzu kommt Spezialmunition und Sprengstoff von Nexter aus Frankreich.
af/12/1.10.2021