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Größte Verlegung der US-Streitkräfte in Dekaden vor Start

Die größte Verlegeübung von US-Truppen nach Europa seit über 20 Jahren beginnt bereits in wenigen Wochen. Wie die Streitkräftebasis der Bundeswehr und US Army am Dienstag auf einer Pressekonferenz  in Berlin ankündigten, startet die insgesamt rund 37.000 Soldaten umfassende Übung „Defender Europe 2020“ Ende dieses Monats mit den ersten Transporten.

Im Rahmen von Defender Europe sollen rund 20.000 Soldaten aus den USA nach Europa gebracht werde. Von diesen Soldaten wird  ein großer Teil quer durch Deutschland nach Osteuropa verlegt. Darüber hinaus sind mehrere weitere Übungen in Deutschland, Polen und dem Baltikum geplant, so dass insgesamt 37.000 Soldaten aus 18 Nationen beteiligt sind. Nach Angaben des  stellvertretenden Kommandeurs der US Army Europe, Major General Andrew Rohling, wird voraussichtlich auch eine Brigade der US-Truppen durch die so genannte Suwalki-Lücke ins Baltikum geschleust. Seinen Ausführungen zufolge sollen die meisten  Transporte im Zeitraum von 22.00 Uhr nachts bis 6.00 Uhr morgens erfolgen.

Die Übung beinhaltet auch den Transport von einigen Tausend Ladungsstücken, wie Containern und Fahrzeugen. Diese werden zunächst von den USA an belgische, niederländische und deutsche Nordseehäfen verschifft und dann größtenteils über den Landweg, teilweise aber auch über die Binnenschifffahrt in Richtung Baltikum transportiert. In Garlstedt bei Bremen wird ein Camp errichtet, in dem die auf dem Luftweg eingetroffenen US-Soldaten ihre per Schiff transportierten Fahrzeuge übernehmen.

Zweck der Übung ist die Erprobung und Darstellung militärischer Fähigkeiten der teilnehmenden Staaten. Dazu zählt vor allem die möglichst schnelle Verlegung großer militärischer Einheiten in potenzielle Konfliktgebiete. Die Transporte durch Deutschland starten im Januar und erstrecken sich über einen Zeitraum bis Anfang Mai. Laut Streitkräftebasis  werden  für die Großübung etwa 10.000 Militärfahrzeuge aus den USA und aus Depots in Europa mit der Bahn, Fähren und im Konvoi über deutschen Boden ins Baltikum verbracht.

Eine Schlüsselrolle kommt dabei der Streitkräftebasis zu. Sie unterstützt die US-Truppen im Rahmen des so genannten Host Nation Supports unter anderem bei  Unterkunft und Verpflegung sowie  der Betankung und Instandhaltung von Fahrzeugen und anderem Gerät. Bei den Bewegungen auf deutschen Verkehrswegen sollen die die Feldjäger der Streitkräftebasis einen möglichst störungsfreien Verkehr organisieren.

Verantwortlich für den Host Nation Support ist der nationale Territoriale Befehlshaber Generalleutnant Martin Schelleis, der als Inspekteur der Streitkräftebasis über die notwendigen militärischen Fähigkeiten in seinem Organisationsbereich verfügt. Als größte Herausforderung bezeichnete Schelleis am Rande der Pressekonferenz, wie sich die in den vergangenen Jahren entwickelten Verfahren für die Unterstützung in dem Belastungstest einer großen Verlegeübung bewähren. Personell und materiell sei seine Truppe für Defender Europe „absolut ausreichend“ ausgestattet, so der General.
lah/12/15.1.2019

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