Anzeige

Eurofighter-Nationen wollen die Produktion hochfahren

Lars Hoffmann

Anzeige

Die Partner des Eurofighter-Konsortiums planen die Erhöhung der jährlichen Produktion des Kampfflugzeugs von 14 auf 20 Maschinen und denken langfristig sogar an eine Steigerung auf 30 Exemplare, sollten entsprechende Bestellungen einlaufen. Die Erhöhung des jährlichen Outputs um sechs Maschinen ist nach Aussage von Jorge Tamarit Degenhardt, CEO der Eurofighter Jagdflugzeug GmbH, binnen 36 Monaten zu realisieren.

Wie der Manager am Mittwoch vor Journalisten auf der Paris Air Show ausführte, laufen gegenwärtig Verkaufskampagnen für das Kampfflugzeug in der Türkei, Portugal, Österreich, Saudi-Arabien und Polen. Für das britische Verteidigungsministerium sei die Kampagne in Saudi-Arabien ein „Muss“, da es sich um einen wichtigen Standort für BAE Systems handele, an dem rund 7.000 Mitarbeiter beschäftigt seien.

Anzeige

Tamarit Degenhardt sieht grundsätzlich ein Exportpotenzial von mehr als 100 Maschinen, räumte allerdings ein, dass die deutsche Position ein Hindernis für den Export in die Türkei darstellen könnte. Dazu könnten weitere Bestellungen aus den Eurofighter-Nationen kommen.

Anzeige

Die Order von 20 zusätzlichen Eurofightern für die Luftwaffe, die der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz vor einem Jahr auf der Luftfahrtausstellung ILA in Berlin angekündigt hatte, erwartet der CEO der Eurofighter GmbH nach der Sommerpause.

Bei den 20 Maschinen der Tranche 5 wird die Long Term Evolution (LTE) des Eurofighters noch nicht umgesetzt. Beobachter wollen nicht ausschließen, dass ein weiterer Bedarf für LTE-Eurofighter besteht, zumal diese dann besser für den Einsatz mit unbemannten Plattformen ausgestattet sein werden. Auf Nachfrage sagte der Eurofighter-Manager, dass es bislang keine Zeitlinie für die Integration des Marschflugkörpers Taurus auf die deutschen Eurofighter gebe. Diese sollen die veralteten Tornados als Trägerplattform für die Abstandswaffe ablösen.

Nach Aussage von Tamarit Degenhardt stellt der Eurofighter die „Combat Mass“ der europäischen Luftstreitkräfte. Rund 80 Prozent der Combat Missions würden mit dem Flugzeug geflogen. Er rechnet damit, dass die weltweit operierende Flotte von Eurofightern bis Jahresende die Zahl von 1 Million Flugstunden erreichen wird.

Lars Hoffmann