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US-Army prüft Standorte für mögliche Stationierung

Die US-Army hat nach Angaben der Militärzeitung Stars and Stripes mehrere Standorte in Deutschland auf ihre Tauglichkeit für die Stationierung von US-Truppen untersucht. Dafür habe ein so genanntes Scouting-Team zwei Standorte in Norddeutschland unter die Lupe genommen haben, heißt es weiter.

Wie ein Sprecher der US-Armee in Deutschland betonte, ist allerdings noch keine Entscheidung über eine dauerhafte Stationierung von zusätzlichen US-Truppen in Deutschland gefallen. Es werde lediglich geprüft, ob geeignete Standorte vorhanden seien, falls einmal eine Entscheidung diesbezüglich fallen sollte. Ob es dazu komme, sei jedoch ungewiss.

Im Augenblick erhöhen die US-Streikräfte ihre Präsenz in Europa unter anderem durch die Rotation einer zusätzlichen Kampfbrigade, die neun Monate in den europäischen NATO-Staaten übt und dann mit ihrem gesamten Material in die USA zurückverlegt wird.

Laut Stars and Stripes besuchte das US-Erkundungsteam die Heide-Städte Fallingbostel und Bergen, die in der Nähe großer Truppenübungsplätze liegen und überdies von Bremerhaven – einem Logistikknoten der US-Army – schnell zu erreichen sind. Während die USAREUR keine weiteren Details nannte, wurde in deutschen Medien über die mögliche Stationierung von bis zu 4.000 Soldaten spekuliert. Diese Zahl würde etwa einem Brigade Combat Team entsprechen.

Der verteidigungspolitische Sprecher der Union im Bundestag, Henning Otte, setzt sich als heimischer Wahlkreisabgeordneter  dafür ein, insbesondere die Region um den NATO-Truppenübungsplatz Bergen in Betracht zu ziehen.

Mit dem Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte in Europa, General Ben Hodges, steht er laut Mitteilung seines Büros seit Längerem in engem Austausch und habe mit auf der Münchner Sicherheitskonferenz über das Thema gesprochen. Der NATO-Übungsplatz biete mit seinem gesamten Umfeld hervorragende Möglichkeiten für eine Stationierung der US-Streitkräfte, unter anderem wegen der guten Wohn- und Lebensmöglichkeiten für die Familien der Soldaten. Durch den Abzug der britischen Streitkräfte aus der Region stehen offenbar zahlreiche Liegenschaften zur Verfügung.

Otte geht davon aus, dass die US-Streitkräfte den Übungsplatz eher als Organisationsdrehscheibe und weniger für militärisches Training nutzen würden. Durch die Stationierung von US- Truppen in Westdeutschland vermeide man einen Verstoß gegen den Zwei-plus-Vier-Vertrag, sagte der Politiker am Rande einer Ausschusssitzung vergangene Woche in Berlin. Otte räumte jedoch ein, dass es sich im Augenblick lediglich um Vorüberlegungen der US-Streitkräfte handelt.
lah/12/15.3.2017

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