Anzeige

Ukrainisches Unternehmen fertigt Drohne und Loitering Munition in Tschechien

Anzeige

Das Tochterunternehmen UAC des ukrainischen Drohnenenherstellers DeViRo produziert unbemannten Luftfahrzeugen (UAS) und Loitering Munition in der Tschechischen Republik. Dies gab UAC-Geschäftsführer Stefan Fule unlängst gegenüber tschechischen Medien bekannt. Die Fertigung erfolge in dem neuen Werk in der 60 km östlichen von Prag gelegen Stadt Kolin.

UAC zufolge sind bereits 80 Mitarbeiter an dem tschechischen Standort tätig, der Großteil von ihnen aus der Ukraine. Das Unternehmen plane jedoch auch die Einstellung von weiteren Mitarbeitern aus dem tschechischen Arbeitsmarkt, um die erhoffte zukünftige Auslastung des Werkes sicherstellen zu können.  Fule erklärte gegenüber Medienvertretern, dass aktuell die Produktion für die ukrainischen Streitkräfte absolute Priorität habe. Langfristig möchte man jedoch vom tschechischen Standort aus auch die Staaten der NATO als Markt gewinnen.

Anzeige

Dem Unternehmen zufolge ist der Produktionsstart bereits im November 2023 erfolgt. Seit dem April 2024 soll die vollumfängliche Serienfertigung laufen. Produziert werde bereits seit November die Aufklärungsdrohne Leleka LR und die kürzlich vorgestellte Loitering Munition Bulava.

Anzeige

Bei der Leleka LR handelt es sich um einen Schulterdecker mit 3 m Spannweite, einem Schmetterlings-Leitwerk und einer Luftschraube im Heck. Die Drohne kann bis zu vier Stunden in der Luft verbleiben und verfügt Herstellerangaben zufolge über eine Tagsichtkamera mit 24-facher Vergrößerung sowie wahlweise über eine Nachtsehoptik.

Bezüglich der Bulava Loitering Munition konnte hartpunkt unlängst Details auf der Rüstungsmesse Eurosatory in Paris direkt beim Hersteller in Erfahrung bringen. Demnach weist das Wirkmittel eine Startmasse von 11 kg und einen Gefechtskopf mit 3,6 kg Gewicht auf. Der Zielsuche und Verfolgung dient eine Tag- und Nachtsichtkamera, welche in einem Gimbal im Bug untergebracht ist. Angetrieben wird die Loitering Munition durch einen Elektromotor mit Dreiblatt Luftschraube im Heck und erreicht eine Marschgeschwindigkeit von 100 km/h bei einer Flugzeit von einer Stunde.

UAC-Vertretern zufolge würde beide Systeme zu einem hohen Grad in der tschechischen Liegenschaft produziert und im Anschluss in die Ukraine verbracht. Die Produktionsstätte sei in der Lage, neben der Endmontage auch CNC- und 3D-Druck-Arbeiten durchzuführen und sei größtenteils nur auf die Zulieferung von elektronischen Komponenten wie Antrieben, Microchips und optronischen Geräten angewiesen.

Ob die laut Herstellerangaben in der Bulava Loitering Munition zur Erleichterung der Zielbekämpfung integrierte Künstliche Intelligenz ebenfalls in der tschechischen Liegenschaft des Unternehmens entwickelt wurde, respektive zukünftige Anpassungen auf Grundlage von Gefechtserfahrungen in Kolin erfolgen werden, war nicht Gegenstand der Stellungnahme seitens UAC.

Kristóf Nagy