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U.S. Marine Corps führt neue Versionen der M72 in die Truppe ein

Kristóf Nagy

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Die US-Marineinfanterie führt zwei neue, verbesserte Versionen des schultergestützten Wirkmittels M72 LAW (Light Assault Weapon) in die Truppe ein. Dies gab das für Beschaffungsaufgaben verantwortliche Marine Corps Systems Command Ende Mai bekannt.

Die US-Streitkräfte haben Bereits Anfang 2022 mit Nammo Defense Systems Inc., einer US-Tochter des norwegischen Nammo-Konzerns, eine Rahmenvereinbarung für die Produktion und Lieferung von schultergestützten Mehrzweckwaffen der sogenannten M72 Fire-From-Enclosure-Serie sowie zugehörigen Übungssystemen im Wert von bis zu 498 Millionen US-Dollar geschlossen. Nun werden die Systeme in die Truppe zulaufen. Die Beschaffung der M72 FFE erfolgt laut Stellungnahme im Verbund mit der U.S. Army durch das teilstreitkräftegemeinsame U.S. Army Joint Munitions Command.

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Die M72 ist eine leichte Einweg-Panzerabwehrwaffe im Kaliber 66 mm, die gegen eine Reihe von Zielen, wie beispielsweise gepanzerte Fahrzeuge, Personen und leichte befestigte Strukturen, eingesetzt werden kann. Obwohl die Ursprünge der M72 in den frühen 1960er Jahren liegen, wurde die Waffe von mehreren Herstellern über die Jahrzehnte weiterentwickelt und wird bis heute produziert. Die im aktuellen Vorhaben beschafften Wirkmittel entsprechen dem Konstruktionsstand M72A8 und M72A10.

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Laut Herstellerangaben sind sowohl die M72A8 als auch die M72A10 Version Teil der relativ neuen FFE-Serie, welche das Verschießen des Wirkmittels aus Deckungen und geschlossenen Räumen ermöglicht.

Zudem ist die Abschusssignatur der M72 FFE im Gegensatz zu den Vorgängermodellen und vergleichbaren Wirkmitteln drastisch herabgesetzt. Dies gilt sowohl für die je nach Umweltbedingungen variierende Aufwirbelung von Partikeln als auch in Bezug auf die thermische Signatur. Hierdurch trägt die M72 FFE laut Hersteller zu einer deutlichen Reduktion der Detektierbarkeit bei. Zudem werden die Schützen durch die beim Schuss wirkenden Kräfte weniger beansprucht, was die Leistungsfähigkeit im Gefecht erhöht.

Beiden Munitionssorten ist das Systemgewicht von 5,8 kg und die minimale Bekämpfungsentfernung von 25 m, sowie eine Mündungsgeschwindigkeit von 166 m/s gleich. Hierdurch verhalten sich beide Varianten im Schuss identisch. Zudem können beide Systeme mit dem 170 g schweren Laser, bzw. dem 240 g schweren Leuchtpunktoptik versehen werden. Der primäre Unterschied der beiden Munitionsorten liegt in dem Gefechtskopf. Die A8 Version verfügt über einen Hohlladungsgefechtskopf zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen. Die A10 Version wiederum ist als Mehrzweck-Gefechtskopf ausgelegt, um ungeschützte Fahrzeuge, Gebäude und Feldbefestigungen bekämpfen zu können.

Kristóf Nagy