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Sofortbeschaffung von 100 Patriot-Flugkörpern GEM-T geplant

Lars Hoffmann

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Die Bundeswehr kann kurzfristig mit der Beschaffung von 100 Boden-Luft-Lenkflugkörpern des Typs GEM-T als Ersatz für an die Ukraine abgegebene Patriot-Raketen rechnen. Eine 25-Millionen-Euro-Vorlage dafür im Volumen von fast 524 Millionen Euro hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages in der vergangenen Woche in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause gebilligt. Neben den Lenkflugkörpern ist in dem endverhandelten Vertrag auch eine Ersatzteilpaket enthalten.

Die Besonderheit bei der Beschaffung, die über die NATO Support and Procurement Agency (NSPA) abgewickelt wird, ist die Beteiligung der drei Länder Norwegen, Dänemark und die Niederlande, die rund 325 Millionen an Kosten übernehmen. Der deutsche Anteil wird dem Vernehmen nach aus dem Sondervermögen Bundeswehr und dem Kapitel 60 des Bundeshaushalts finanziert.

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Die NSPA ist bei dem Kauf Vertragspartner des zur RTX Corporation gehörenden US-Herstellers Raytheon, der die Flugkörper aus der eigenen Produktionslinie in den USA liefern wird. Noch im laufenden Jahr sollen dem Vernehmen nach die ersten 12 GEM-T an die Bundeswehr übergeben werden. Der Rest wird den Planungen zufolge in zwei ähnlich großen Tranchen in den Jahren 2025 und 2025 folgen. Beobachter gehen davon aus, dass die kurzfristige Lieferung nur durch die Umstrukturierung anderer Verträge möglich geworden ist.

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Raytheon und MBDA Deutschland sind gegenwärtig überdies dabei, die Herstellung neuer für das Patriot-Luftverteidigungssystem vorgesehener GEM-T-Lenkflugkörper in Schrobenhausen vorzubereiten. Bis zur Aufnahme der Produktion dürften noch etwa drei Jahre vergehen. Die NSPA und die COMLOG – ein Joint Venture von MBDA Deutschland und Raytheon – hatten vor etwa einem halben Jahr einen Vertrag zur Lieferung von bis zu 1.000 Flugkörpern des Typs Patriot GEM-T unterschrieben. Der Kontrakt mit einem Gesamtwert von 5,1 Milliarden Euro berücksichtigt mehrere Nutzerstaaten, darunter Deutschland, die Niederlande, Rumänien und Spanien. Allein Deutschland wird 500 Flugkörper im Wert von etwa 3 Milliarden Euro abnehmen.

Lars Hoffmann