Die U.S. Army hat einen weiteren Meilenstein in ihrem als „Small Multipurpose Equipment Transport“ (S-MET) bezeichneten Vorhaben erreicht, dessen Ziel es ist, kleine, multifunktionale unbemannte Transportfahrzeuge querschnittlich in die Truppe einzuführen. Wie aus einer Mitteilung des für das S-MET-Projekt zuständigen Program Executive Office Combat Support & Combat Service Support vom 25. September 2024 hervorgeht, wurden zwei Unternehmen für die Entwicklung von Prototypen im Rahmen des „S-MET Increment II“-Programms ausgewählt.
American Rheinmetall Vehicles (Vorschlag rechts oben im Bild) und HDT Expeditionary Systems (Vorschlag links unten im Bild) wurden ausgewählt, jeweils acht Prototypen des unbemannten Bodensystems (UGV) zu entwickeln. Für diese Aufgabe wurden den beiden Herstellern insgesamt 22 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt. Die Anforderungen an das S-MET Increment II-Programm sind laut Programmleiter Sam Tricomo deutlich höher als beim Vorgängermodell. So sollen die neuen Fahrzeuge bis zu 907 Kilogramm Nutzlast transportieren können, was einer Verdoppelung gegenüber dem Vorgängerprogramm entspricht. Zudem ist eine deutlich robustere Energieinfrastruktur gefordert. Die unbemannten Fahrzeuge müssen in der Lage sein, auch zukünftige Anforderungen an den Stromverbrauch durch zusätzliche Systeme sowie den sicheren Betrieb als Trägerplattform von Drohnen zu erfüllen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Reduzierung der akustischen Signatur. Damit soll die Detektierbarkeit auf dem Gefechtsfeld reduziert werden. Die geforderte offene Systemarchitektur zeigt sich nicht nur in der bereits erwähnten Forderung nach einer robusten und skalierbaren Energieversorgung, sondern auch in dem mit offenen Schnittstellen versehenen Kommunikationsnetzwerk sowie dem modularen Aufbau. Hierdurch soll die Beseitigung von Obsoleszenzen bzw. das Nachrüsten neuer Fähigkeiten einfacher, schneller und vor allem kostengünstiger erfolgen.
Kyle Bruner, der Projektmanager für Force Projection innerhalb des Program Executive Office Combat Support & Combat Service Support, betonte die Bedeutung des Programms: „S-MET Increment II adressiert Fähigkeitslücken im Zusammenhang mit übermäßigen physischen Belastungen, dem Aufladen von Batterien während kontinuierlicher Operationen und der Reduzierung des Versorgungsaufwands für semi-unabhängige Operationen.“
Das US-Heer plant die Beschaffung von bis zu 2.195 Systemen des S-MET Increment II. Die Vergabe eines entsprechenden Produktionsvertrages ist Ende des fiskalen Jahres 2027 vorgesehen. Bis dahin muss die Prototypenphase mit den anschließenden Entwicklungstests abgeschlossen sein. Es bleibt indes abzuwarten, welches der beiden ausgewählten Unternehmen den Zuschlag für die Serienfertigung erhalten wird
Generalmajor Glenn Dean, Program Executive Officer für Ground Combat Systems der U.S. Army, sieht das S-MET-Fahrzeug bereits als potenziell querschnittliches System für leichtere Formationen des US-Heeres. Mit dem Programm mache die U.S. Army einen wichtigen Schritt in Richtung Modernisierung und Entlastung seiner Soldaten. Die unbemannten Transportfahrzeuge sollen demnach die physische Belastung der Truppen reduzieren und gleichzeitig ihre Einsatzfähigkeit und insbesondere Mobilität erhöhen.
Kristóf Nagy