Die Kampfmittelbeseitiger der Schweizer Armee haben neue ballistische Helme vom Typ M100 des deutschen Helmspezialisten Schuberth GmbH eingeführt, wie aus einem Beitrag des Entwicklungsleiters des Kommando KAMIR, einer Fachstelle der Schweizer Armee für Kampfmittelbeseitigung und Minenräumung, auf der Plattform LinkedIn hervorgeht. Dabei handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Beschaffungsauftrag, den Schuberth Mitte November 2023 ohne Nennung eines konkreten Kundenlandes bekanntgegeben hat. Es wurde lediglich erklärt, dass ein mitteleuropäisches Land seine Spezialkräfte sowie den Kampfmittelräumdienst mit dem neuen Helm ausstatten wird. Es lässt sich vermuten, dass entweder auch Kräfte des Schweizer Kommando Spezialkräfte oder eine bzw. mehrere polizeiliche Spezialeinheiten der Schweiz den Helm ebenfalls erhalten haben.
Wie aus dem nun veröffentlichten Bild hervorgeht, werden die Kommando-KAMIR-Helme in der Variante Highcut eingeführt und sind mit einem Helmbezug im Tarnmuster der Schweizer Armee, einer Streamlight-Helmlampe sowie einer IR-Markierungsleuchte versehen.
Der Schuberth M100 wurde erstmals 2022 vorgestellt und ist laut Hersteller ein moderner Gefechtshelm mit herausragendem Tragekomfort und hohem ballistischen Schutz. Er vereint ballistischen Schutz nach NIJ IIIA sowie VPAM 2 (5 cm Randbeschuss) mit der anspruchsvollen Stoßdämpfung nach Kletterhelm-Norm EN 12492, der Wildwasserhelm-Norm EN 1385, sowie der Arbeitsschutz-Norm EN 397. Das Schienensystem mit offener Architektur und die verstellbare Innenausstattung bieten hervorragende Leistung in allen Bedrohungslagen. Ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Gleichteilen über alle Größen hinweg und eine optimierte Instandsetzbarkeit garantieren niedrige Lebenszykluskosten und ein hohes Maß an Nachhaltigkeit.
Die moderne Helmschalentechnologie bietet dem Hersteller zufolge eine ausgewogene Mischung aus hochwertigem Schutz und einer Materialzusammensetzung, die zum einen dauerhaft haltbar und widerstandsfähig ist und weiterhin die vollständige Instandsetzung des Helmes ermöglicht.
Der M100 ist als High-, Mid oder Fullcut verfügbar und zeichnet sich durch seine herstellerübergreifende Kompatibilität mit Kapselgehörschutz- und Kommunikationslösungen aus. Das eigens für den M100 entwickelte Ergonomic Headset Loop (EHL) ist eine Gurtbandführung mit steif ausgeführten Segmenten, welche den Kapselgehörschutz einrahmt und somit einen perfekten Sitz auch bei dynamischen Aktivitäten sicherstellt. Dies wird ergänzt durch den Divided Modular Liner (DML), einen zweiteiligen Kopftragering, welcher nicht nur einen optimalen Sitz des Bügelgehörschutzes unter dem Helm erlaubt, sondern auch die individuelle Anpassung an die Kopfform des Nutzers.
Das Device Connection Interface System (DCIS) des Schuberth M100 verfügt deshalb neben dem Seitenrail-Paar und einer Nachtsehaufnahme über eine hintere Rail. Hierdurch wird Fähigkeitsentwicklungen, welche bereits jetzt eine Kompatibilität mit zukünftig zu beschaffenden Peripheriegeräten voraussetzen, durch eine offene Systemarchitektur Raum gegeben. Eine vollkommen neue Dimension der Integration und des Managements von Peripheriegeräten ermöglichen die eigens entwickelten Schuberth Extended Connection Devices (ECD). Diese über alle Interfaces hinweg verteilten Anschlüsse erlauben nicht nur ein bis dato unbekanntes Maß an fortschrittlichem Kabelmanagement, sondern auch die Integration zusätzlicher Accessoires wie z.B. von Lampen, Überzügen oder künstlichen Tarnelementen.
Waldemar Geiger