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Rönner und Lürssen steigen bei FSG und Nobiskrug ein

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Die beiden insolventen schleswig-holsteinischen Werften FSG und Nobiskrug werden neue Eigentümer bekommen. Wie der Insolvenzverwalter heute mitteilte, wird die FSG von der Heinrich Rönner Gruppe aus Bremerhaven und Nobiskrug von der Lürssen-Werft aus Bremen übernommen. Beide Werften gehörten bislang dem Investor Lars Windhorst.

Die Rönner Gruppe will den Bau einer Fähre auf der FSG-Werft fortsetzen. Medienberichten zufolge handelt es sich bei der Gruppe um ein familiengeführtes Stahlbauunternehmen mit mehr als 1.700 Mitarbeitern und 19 Standorten. Das Unternehmen hat auch Erfahrung im Marineschiffbau. So wurden im Auftrag von  thyssenkrupp Marine Systems Fregatten für die ägyptische Marine bei Rönner gebaut.

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Die IG Metall Küste begrüßt den Verkauf der Werften FSG und Nobiskrug.  „An den beiden Standorten in Flensburg und Rendsburg können weiterhin Schiffe gebaut werden. Das ist eine gute Nachricht für die Belegschaften, die in den vergangenen Monaten viel mitgemacht haben“, wird Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste, in einer Mitteilung zitiert.

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Die mehr als 310 Beschäftigten der FSG-Werft in Flensburg werden demnach zum 1. Februar in eine Transfergesellschaft wechseln, aus der heraus die Möglichkeit besteht, durch ein Übernahmeangebot zu Rönner zu wechseln.

Auch in Rendsburg werden laut IG Metall zum 1. Februar 140 Beschäftigte der Nobiskrug-Werft in eine Transfergesellschaft wechseln, mit der Möglichkeit, durch ein Übernahmeangebot zu Lürssen zu wechseln. „Mit Lürssen gibt es einen Käufer, der die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und das nötige Know-how mitbringt, um die Werft wieder in ruhigeres Fahrwasser zu bringen“, bewertet Martin Bitter, Geschäftsführer der IG Metall Rendsburg, den Kauf aus der Insolvenz heraus. Die Transfergesellschaften in Flensburg und Rendsburg haben eine Laufzeit von vier Monaten. Die Beschäftigten erhalten in dieser Zeit pauschaliert 80 Prozent ihres bisherigen Nettolohns.

Auch der Verband für Schiffbau und Meerestechnik e. V. (VSM), zeigt sich erfreut über die Lösung. Dazu VSM-Hauptgeschäftsführer Reinhard Lüken: „Die deutsche Industrie untermauert mit diesem Engagement, was der VSM immer wieder betont hat: Es wird jedes Dock, jede Kaikante und jeder Quadratmeter Schwerlastfläche gebraucht.“
lah