Die Bundeswehr hat Rheinmetall mit der Lieferung von 568 Logistikfahrzeugen beauftragt. Wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt, sollen 349 Lkw des Typs UTF (Ungeschütztes Transportfahrzeug) in den Varianten 5t und 15t, sowie 219 Lkw mit Wechselladersystem (WLS), davon 121 mit geschütztem Fahrerhaus, beschafft werden. Die UTF-Lkw sollen den Angaben zufolge im Jahr 2026, die Wechsellader bis November 2025 ausgeliefert werden. Der Gesamtwert beider Vorhaben beläuft sich laut Rheinmetall auf über 330 Millionen Euro brutto. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags hatte am 18. Dezember 2024 die Mittel freigegeben, sodass Rheinmetall die Aufträge für das vierte Quartal 2024 eingebucht hat.
Bei den UTF-Lkw handelt es sich um Abrufe aus dem im Juli 2024 geschlossenen Rahmenvertrag – dem bisher größten Auftrag der Unternehmensgeschichte im Bereich der logistischen Fahrzeuge. Dieser sieht die Lieferung von bis zu 6.500 Lkw im Wert von bis zu 3,5 Milliarden Euro brutto vor. Durch den Rahmenvertrag hat die Bundeswehr die Möglichkeit, über sieben Jahre flexibel weitere Stückzahlen der bereits eingeführten Ungeschützten Transportfahrzeuge UTF 5t und UTF 15t-Lkw zu bestellen. Zusätzlich wird eine neue Fahrzeugklasse über den Rahmenvertrag eingeführt: die 4×4-Variante UTF 3,5t. Sie verfügt laut Hersteller über ein Höchstmaß an Gleichteilen zu der UTF-Familie.
Im Jahr 2024 hat Rheinmetall mit der Rekordauslieferung von 2.015 Logistikfahrzeugen nach eigener Einschätzung einen maßgeblichen Beitrag zur Stärkung der logistischen Fähigkeiten der Bundeswehr geleistet. Bei den im zurückliegenden Jahr gelieferten Fahrzeugen handelt es sich um 1.715 Wechselladersysteme, 250 Ungeschützte Transportfahrzeuge und 50 Sattelzugmaschinen aus den bestehenden Rahmenverträgen zwischen dem Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw und Rheinmetall MAN Military Vehicles GmbH.
Im Juli 2017 beauftragte die Bundeswehr Rheinmetall MAN mit der Lieferung ihrer neuen Familie „UTF mil gl in den Zuladungsklassen 5t und 15t“. Durch die Anwendung flexibler Rahmenverträge bei hohen Stückzahlen in der militärischen Beschaffung haben sich die UTF laut Rheinmetall zum Vorzeigeprojekt entwickelt. Seit 2017 wurden gemeinsam mit den WLS und Sattelzugmaschinen 70t mehr als 6.000 HX-Fahrzeuge an die Bundeswehr geliefert. Ein großer Teil der Wertschöpfung bei WLS und UTF – über 75 Prozent – erfolgt hierbei in Deutschland. Die Fertigung der Fahrzeuge erfolgt in Österreich.
UTF und WLS basieren auf der robusten HX-Fahrzeugfamilie der RMMV. Von vornherein auf militärische Nutzung ausgelegt, zeichnen sie sich durch hohe Mobilität auch in schwerem Gelände aus. Aktuell gehören neben Deutschland unter anderem Großbritannien, Australien, Neuseeland, Norwegen, Schweden, Österreich, Ungarn, Singapur, Slowenien, Dänemark und auch die Ukraine zum Nutzerkreis. Mehr als 20.000 Stück befinden sich bereits weltweit in Nutzung.
lah