Nach Aussage von Verteidigungsminister Boris Pistorius werden in Kürze 25 sogenannte 25-Millionen-Euro-Vorlagen zur Rüstungsbeschaffung aus dem Finanzministerium an die zuständigen Bundestags-Ausschüsse weitergeleitet. „Weitere 15 – wenn nichts dazwischenkommt – werden folgen“, kündigte Pistorius heute nach dem symbolischen Spatenstich zum Ausbau der Produktionskapazitäten von MBDA Deutschland in Schrobenhausen an. Zu den Beschaffungsvorhaben gehören seinen Worten zufolge vier neue U-Boote der Klasse 212 CD, der Einstieg in die Luftverteidigungsfregatte 127, das Update für die Taurus-Marschflugkörper sowie weitere Beschaffungen für alle Teilstreitkräfte.
Der Minister bestätigte, dass in Kürze mit der Lieferung von 4.000 KI-gesteuerten Strike-Drohnen begonnen werden soll. Diese könnten 30 bis 40 Kilometer ins Hinterland fliegen, um dort Gefechtsstände, Logistik-Knoten und anderes zu bekämpfen. Die Drohnen aus deutscher Produktion seien auch in der Lage, die gegnerische elektronische Kampfführung zu unterlaufen. Es handele sich „um ein echt wichtiges Asset für die ukrainischen Streitkräfte“, so Pistorius.
Wie aus gut informierten Kreisen zu vernehmen ist, geht es beim Einstieg in die F 127 im laufenden Jahr lediglich um sogenannte „realisierungsvorbereitende Maßnahmen“ und keine 25-Millionen-Vorlage für die Beschaffung. Im Rahmen der vorbereitenden Maßnahmen sollen offenbar zu einem sehr frühen Zeitpunkt im Beschaffungsprozess Unterlagen und Informationen von den zuständigen US-Stellen für die voraussichtlich genutzten Sensoren und Effektoren aus US-Fertigung eingeholt werden. Damit soll sichergestellt werden, dass der ehrgeizige Zeitplan bei der Luftverteidigungsfregatte eingehalten werden kann. Das Volumen der 25-Mio-Vorlage soll bei rund 44 Millionen Euro liegen. Wie es heißt, soll Deutschland überdies die Möglichkeit erhalten, an Programmen zur Weiterentwicklung der Flugkörper SM-2 und SM-6 teilzunehmen.
Der Fahrplan für die F 127 sieht vor, dass die sogenannte Auswahlentscheidung Anfang des kommenden Jahres erfolgen und bis Jahresende ein finales Angebot der Auftragnehmer vorliegen soll. Die 25-Mio-Vorlage mit einem endverhandelten Vertrag des Multi-Milliarden-Projektes wird dann voraussichtlich im Jahr 2026 ins Parlament gebracht.
Lars Hoffmann