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MBDA rechnet mit anhaltendem Wachstum

Im fünften aufeinanderfolgenden Jahr hat der europäische Lenkflugkörperhersteller MBDA nach eigenen Angaben 2017 einen hohen Auftragseingang im Volumen von 4,2 Mrd EUR und einen Umsatz von 3,1 Mrd EUR verbucht. Der Auftragsbestand erreichte laut MBDA am 31. Dezember 2017 ein Rekordniveau von 16,8 Mrd EUR.

Im  Jahr 2017 haben der Mitteilung zufolge die Exportaufträge mit 2,6 Mrd EUR die Bestellungen in den Heimatländern des MBDA-Konzerns im Volumen von 1,6 Mrd EUR deutlich übertroffen. Im Binnenmarkt sei das Jahr von den ersten Lieferungen seegestützter Marschflugkörper und Boden-Boden-Lenkflugkörpern für die französischen Streitkräfte sowie von der Beschaffung zusätzlicher Meteor Lenkflugkörper zur Unterstützung der Integrationsarbeiten auf F-35 Lightning II durch Großbritannien geprägt gewesen.

Weitere Ereignisse waren der offizielle Beginn der Vertragsverhandlungen über das Taktische Luftverteidigungssystem (TLVS) in Deutschland und die Auswahlentscheidung zugunsten des Lenkflugkörpers CAMM ER als Ersatz für das Flugabwehrsystem Aspide in Italien. Dem Vernehmen nach, soll MBDA Deutschland im April erneut zur Angebotsabgabe für TLVS aufgefordert werden.

Der deutsch-französische Gipfel vom 13. Juli 2017 habe Perspektiven für eine Zusammenarbeit im Bereich Hubschrauberbewaffnung und der Entwicklung eines zukünftigen europäischen „Air Combat Systems“ eröffnet, so MBDA weiter. Das Unternehmen bietet dem deutschen Kunden in diesem Zusammenhang die weiterentwickelte European Modular Missile als zukünftige Bewaffnung  für den Kampfhubschrauber Tiger an. Nach Aussage eines Sprechers von MBDA Deutschland gibt es jedoch keine Fortschritte bei diesem Projekt. Dagegen scheint die Zusammenarbeit  mit Rheinmetall im Bereich Laser voranzukommen: Laut Sprecher ist die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens im Zeitraum ab Jahresmitte bis Jahresende denkbar.

Die MBDA-Exportaufträge des Jahres 2017 umfassen laut Mitteilung insbesondere die Verträge mit Katar für MCDS-Küstengeschütze und die Ausrüstung der Korvetten von Fincantieri.  Die Verträge beinhalten jedoch nicht die Ausrüstung der Eurofighter-Kampflugzeuge für Katar. Der entsprechende Vertrag dürfte im laufenden Jahr umgesetzt werden.

Die Zusammenarbeit in Europa habe 2017 bedeutende Fortschritte gemacht. Sie ist Voraussetzung für zukünftige Kostenersparnisse und bessere Wettbewerbsfähigkeit. So haben Frankreich und Großbritannien die Konzeptphase des Programms FCASW (Future Cruise and Anti-Ship Weapon) gestartet. Die Konzeptphase soll die Nachfolge für die Lenkflugkörper SCALP/Storm Shadow, Exocet und Harpoon in beiden Ländern vorbereiten.

Außerdem haben laut MBDA im Jahr 2017 mehrere Kooperationsprojekte zwischen Großbritannien und den anderen Heimatländern des Konzerns gute Fortschritte gemacht. Dies betrifft beispielsweise die Ausrüstung der Kampfflugzeuge Eurofighter in Zusammenarbeit mit Deutschland, die italienische Flugabwehr oder die Luftverteidigung für die spanischen F110 Fregatten.

Antoine Bouvier, CEO von MBDA, erklärte laut Mitteilung, dass für 2020 ein Umsatz von 4 Mrd EUR angestrebt wird. Nachdem in den Jahren 2016 und 2017 jeweils 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neu beschäftigt wurden, beabsichtige MBDA, in diesem Jahr  weitere 1.200 Personen einzustellen.
lah/12/27.3.2018

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