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MBDA, KMW und ESG kooperieren bei Raketenartillerie

Die drei Unternehmen MBDA, Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH (ESG) haben ein Memorandum of Understanding zur Zusammenarbeit für das „Zukünftige System Indirektes Feuer großer Reichweite“ der Bundeswehr unterzeichnet. Wie MBDA in einer Mitteilung weiter schreibt, ist das Ziel der Zusammenarbeit der weitere Ausbau und die Umsetzung des Konzepts einer Joint Fire Support Missile (JFS-M) für die Bundeswehr. Der neue JFS-M-Lenkflugkörper solle mit den in der Bundeswehr vorhandenen Artillerieraketensystemen MARS II/MLRS-E von KMW sowie anderen Plattformen eingesetzt werden. Zudem soll das existierende Führungs- und Waffeneinsatzsystem ADLER III der Artillerietruppe von der ESG zum Einsatz kommen. Perspektivisch komme die Nutzung der JFS-M auch durch verbündete Streitkräfte infrage, schreibt MBDA.

Nach Aussage von Thomas Gottschild, Geschäftsführer von MBDA Deutschland, während einer  Pressekonferenz auf der Messe ILA in Berlin handelt es sich bei der JFS-M um einen Lenkflugkörper mit einer Reichweite von mehreren Hundert Kilometern, der aufgrund seiner niedrigen Flughöhe schwer vom Radar aufzuklären ist. Damit verfüge er über eine hohe Durchsetzungsfähigkeit. Überdies sei der Einschlagpunkt nicht vorauszusehen und die JFS-M könne überdies Sensor-Daten während des Fluges zurücksenden.

Durch den Einsatz von Lenkflugkörpern in Verbindung mit Artillerie-Systemen seien Streitkräfte in der Lage, im gesamten Reichweitenband, von kurzer bis großer Reichweiteeine skalierte und hochpräzise Wirkung zu erzielen, schreibt MBDA. Die JFS-M könne im Bereich Wirkung, Aufklärung, aktiver und passiver Elektronischer Kampf sowie als Ausbildungsvariante eingesetzt werden. Wobei die Wirkung skalierbar sei.

MBDA, KMW und die ESG verfügen den Angaben zufolge über Know-how und langjährige Erfahrung in den Bereichen Abstandswaffen, Plattformen (MARS II/MLRS) und Führungs- und Waffeneinsatzsystemen sowie Missionssystemen. Die Systemkonzeption greife sowohl auf erprobte und von der Bundeswehr bereits genutzte, Systeme und Teilsysteme als auch auf neue Technologien zurück. Darüber hinaus sollen moderne Technologien, wie störungssichere GPS-Navigation, 3D-Flugplanung und bildgestützte Navigationssensorik zum Einsatz kommen. Die Zielbekämpfung werde durch Künstliche Intelligenz für die automatische Zielerkennung und -identifikation  unterstützt.
lah/12/27.6.2022

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