Lynx KF41 – Rheinmetall erwartet die Bestellung eines Pilotloses von der Ukraine

Waldemar Geiger

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Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall erwartet die Bestellung eines Pilotloses des Schützenpanzers Lynx KF41 von der Ukraine, sobald die Tests in der Ukraine erfolgreich abgeschlossen worden sind.

„Die Ukraine hat konkretes Interesse an der Beschaffung des Lynx-Schützenpanzers. Rheinmetall hat wie angekündigt Ende 2024 den ersten brandneuen Schützenpanzer Lynx aus deutscher Fertigung für Erprobungszwecke in Richtung Ukraine auf den Weg geschickt“, erklärte ein Sprecher von Rheinmetall gegenüber hartpunkt. „Nach erfolgreichem Abschluss der Tests erwartet Rheinmetall die Bestellung eines Pilotloses. Ein solcher möglicher Auftrag – inklusive Munition, Service und Ersatzteilen – würde ein Volumen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich umfassen“, so der Sprecher weiter.

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Wie er zudem ausführte, beläuft sich der strukturelle Bedarf der ukrainischen Streitkräfte „auf eine Größenordnung von einigen tausend Schützenpanzern. Zurzeit klärt die ukrainische Seite Fragen der Finanzierung einer Beschaffung.“

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Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der erste Lynx KF41 auf dem Weg in die Ukraine ist, um dort von den ukrainischen Streitkräften Feldtests unterzogen zu werden, hartpunkt berichtete.

Lynx KF41

Rheinmetall hatte den Lynx KF41 erstmalig im Juni 2018 im Rahmen der Eurosatory in Paris öffentlich vorgestellt. Bis dato hat sich nur Ungarn dazu entschieden, Schützenpanzer dieses Typs für die eigenen Streitkräfte zu beschaffen. Das ungarische Verteidigungsministerium hatte Rheinmetall im September 2020 mit der Lieferung von Lynx-Schützenpanzern und dazugehörigen Leistungen im Wert von über zwei Milliarden Euro beauftragt.

Der Lynx- Schützenpanzer ist mit einem bemannten „Lance 2.0“-Turm, der mit einer MK 30-2/ABM 30-mm-Kanone bewaffnet ist, ausgestattet. Zudem kann der Schützenpanzer mit einem integrierten Werfer für Panzerabwehrlenkflugkörpersysteme des Typs Spike LR2 versehen werden.

Mit seinem großen Innenraumvolumen bietet der Lynx Platz für drei Besatzungsmitglieder und eine Infanteriegruppe mit einer Absitzstärke von bis zu neun Soldaten. Auch die äußeren Dimensionen des Fahrzeuges sind, laut einer Veröffentlichung der ungarischen Streitkräfte, mit einer Höhe von 3,73 m, einer Länge von 8,49 m und einer Breite von 3,8 m beachtlich.

Angetrieben wird der 45 Tonnen schwere Schützenpanzer von einem 1.140 PS starken 12-Zylinder-Dieselmotor des Typs D9612 von Liebherr und einem Getriebe von Renk.

Waldemar Geiger