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Durandal – Frankreich testet überarbeitete Kernwaffenträgerrakete ASMPA-R

Waldemar Geiger

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Nach Aussagen des französischen Verteidigungsministers Sébastien Lecornu auf der Plattform X hat die französische Luftwaffe am 22. Mai im Rahmen der Operation Durandal erstmals erfolgreich eine überarbeitete Version der luftgestützten Kernwaffenträgerrakete ASMPA-R abgefeuert. Der Abschuss der Überschallmittelstreckenrakete erfolgte ohne Bestückung mit einer nuklearen Nutzlast. „Diese seit langem geplante Operation konkretisiert die im Militärprogrammgesetz vorgesehenen Ambitionen für unsere nukleare Abschreckung, deren Exzellenz und operative Glaubwürdigkeit sie unter Beweis stellt“, so der Verteidigungsminister.

Im Rahmen der Operation Durandal wurden neben mehreren Rafale B auch ein Tanker vom Typ A330 MRTT eingesetzt. (Bild: französische Luftwaffe)

Lecornu zufolge wurde der Einsatz durch ein zu den strategischen Kräften der französischen Luftwaffe gehöriges Kampfflugzeug vom Typ Rafale durchgeführt. Den veröffentlichten Bildern des Einsatzes nach waren jedoch auch weitere Kampfpflugzeuge sowie ein Tankflugzeug an der Operation beteiligt.

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Einem Beitrag der französischen Luftwaffe nach wurde im Rahmen der Operation Durandal ein repräsentativer Flug eines Nuklearangriffs durchgeführt. Dabei flogen mehrere Rafale B und ein A330 MRTT-Tankflugzeug der strategischen Luftstreitkräfte mehr als sieben Stunden lang über dem nationalen Territorium Frankreichs. Im Rahmen des simulierten Nuklearangriffs mussten sich die angreifenden Flugzeuge gegenüber einer feindlichen Luft-Luft- und Boden-Luft-Bedrohung behaupten, welche durch die französischen Streitkräfte simuliert wurden.

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Das französische Verteidigungsministerium verweist in einem Kommuniqué auf den Aspekt, dass das von der französischen Rüstungsagentur DGA geleitete Programm zur Modernisierung der ASMPA, die Leistungsfähigkeit des Flugkörpers verbessert hat. Was wiederum zur Glaubwürdigkeit der Abschreckung der luftgestützten nuklearen Komponente angesichts der sich verändernden Bedrohungen bis zur Ankunft der künftigen Luft-Boden-Lenkwaffe der vierten Generation beitrage. Details bezüglich der erzielten Leistungsverbesserungen wurden nicht bekanntgegeben.

Fachpresseberichten zufolge sollte die 2016 in Entwicklung gegebene ASMPA-R die mit 500 km angegebene Reichweite der Mach-3-schnellen ASMPA übertreffen. Zudem soll die neue Mittelstreckenrakete über einen neuen thermonuklearen Gefechtskopf mit einer Sprengkraft von 300 kt verfügen.

Bei der ASMPA-R handelt es sich um eine „renovierte“ – sprich modifizierte – Variante der von MBDA entwickelten und hergestellten ASMPA-Trägerrakete. Das ASMPA steht für Air-Sol Moyenne Portée-Amélioré (Luft-Boden-Mittelstrecken-Rakete-verbessert). Der Antrieb des Überschallflugkörpers erfolgt mittels eines Staustrahltriebwerks. Der Flugkörper kann so einen großen Teil des Flugbereichs bei hohen Überschallgeschwindigkeiten zurücklegen.

Waldemar Geiger