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Dry Support Bridge – Bundeswehr will Unterstützungsbrücken von KNDS beschaffen

Waldemar Geiger

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Der mediale Fokus des am 15. Mai erfolgten Besuchs des britischen Verteidigungsministers John Healey in Berlin stand voll und ganz auf der Ankündigung, dass Großbritannien und Deutschland gemeinsam eine sogenannte „Long-Range Strike Capability“, ein Abstandswaffe mit einer Reichweite von mehr als 2.000, entwickeln wollen, hartpunkt berichtete. Der Hinweis von Healey, wonach die Bundeswehr britische Brücken beschaffen wird, blieb hingegen wenig beachtet.

Wie gut unterrichteten Kreise gegenüber hartpunkt bestätigt haben, plant die Bundeswehr sich einem britischen Beschaffungsvorhaben anzuschließen, um Unterstützungsbrücken vom Typ „Dry Support Bridge“ der britischen KNDS-Tochter KNDS UK zu kaufen und die in die Jahre kommenden Faltfestbrücken zu ersetzen. Die britischen Streitkräfte führen das System derzeit im Rahmen des Vorhabens „General Support Bridges“ bzw. „Project TYRO“ ein. Ein entsprechender Beschaffungsvertrag für die Brücke in Höhe von 150 Millionen Pfund wurde erst im Januar 2024 zwischen dem britischen Verteidigungsministerium und KNDS UK geschlossen. Als Trägerfahrzeug für die Brücke ist britischen Angaben zufolge ein HX2-Lkw von Rheinmetall vorgesehen.

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Bei der Dry Support Bridge (DSB) handelt es sich um eine Unterstützungsbrücke mit der Hindernisse – beispielsweise Schluchten oder Flüsse – mit einer Länge von bis zu 46 m überbrückt werden können. KNDS UK gibt die Aufbauzeit für die Brücke mit 90 Minuten an. Die militärische Gewichtsklasse der Brücke beträgt MLC 120, so dass auch mit schweren Kampfpanzern beladene Schwerlasttransporter die Brücke überqueren können und so auch der Abschub von Schadmaterial über die Brücke laufen kann. Nach Angaben des Herstellers eignet sich das System sowohl für militärische Zwecke als auch für die Nutzung im Rahmen von Katastropheneinsätzen.

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Taktisch gesehen werden solche Unterstützungsbrücken üblicherweise durch Pionierkräfte auf Divisionsebene eingesetzt, welche die Brücken angelehnt an die im Vorfeld verlegten Panzerschnellbrücken platzieren, um die Panzerschnellbrücken für andere Einsätze wieder herauszulösen. Alternativ können die Unterstützungsbrücken für die Herstellung der Mobilität im rückwärtigen Raum genutzt werden.

Waldemar Geiger