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Deutsche NATO-Speerspitze einsatzbereit

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Das Panzergrenadierbataillon 371 ist in der Lage, binnen weniger Tage ab Alarmierung mit der gesamten erforderlichen Ausrüstung und Personal in ein NATO-Bündnisland abzurücken.   Das hat die Einheit im Rahmen der Übung  „Noble Jump 2015“ nachgewiesen, deren erster Teil  am Freitag abgeschlossen wurde.

Zum Appell angetreten: Die Marienberger Panzergrenadiere. Foto: HoffmannZum Appell angetreten: Die Marienberger Panzergrenadiere.     Foto: Hoffmann

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Die Panzergrenadiere aus dem sächsischen Marienberg  bilden den Kern des deutschen Gefechtsverbandes der  so genannten NATO-Speerspitze oder „Very High Readiness Joint Task Force“ (VJTF), die im Konfliktfall in kürzester Zeit an die Außengrenzen  von bedrohten NATO-Partnern verlegt werden soll.  Die VJTF wurde vor dem Hintergrund der Krim-Besetzung und des Krieges in der Ostukraine eingerichtet. Sie soll die Verteidigungsbereitschaft der NATO deutlich machen und einen möglichen Gegner abschrecken.

Insgesamt zwei Kampfkompanien mit dreißig Schützenpanzern Marder sowie die Stabs- und Versorgungskompanie mit diversen Transport- und Unterstützungsfahrzeugen steuern die Marienberger zur VJTF  bei.  Weiteres Personal und Gerät kommt noch aus anderen Standorten dazu, so dass sich die Zahl der im deutschen Gefechtsverband eingesetzten Soldaten auf rund 950 summiert.

Im Rahmen von Noble Jump war gefordert, innerhalb von fünf Tagen ab Alarm den gesamten Verband marschbereit zu machen. Die Marienberger Panzergrenadiere schafften dies in rund drei Tagen.  Ähnliche Übungen fanden zeitgleich bei den anderen NATO-Teilnehmern der VJTF statt, etwa in Norwegen und Polen.

Modernste Logistik bei der Bundeswehr: Container werden mittels Luftkissen gestaut. Foto: Hoffmann
Modernste Logistik bei der Bundeswehr: Container werden mittels Luftkissen gestaut.                 Foto: Hoffmann

In der zweiten Phase der Übung werden im Juni alle deutschen VJTF-Truppenteile in Bergen zusammengezogen. Von dort soll dann eine verstärkte Kompanie zur Übung auf einen polnischen Truppenübungsplatz verlegt werden.

Wie der stellvertretende Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Jörg Vollmer, am Freitag am Rande einer Presseveranstaltung in Marienberg erläutere, ist das Verlegen ins Ausland und Üben mit NATO-Partnern für die Bundeswehr prinzipiell nichts Neues. Neu sei dagegen, dass die Vorbereitungen in wenigen  Tagen zu erfolgen haben. Bisher liege der Planungshorizont bei klassischen Manövern eher bei einem Jahr.

Um den von der NATO geforderten Standards zu genügen, mussten die  Marienberger Panzergrenadiere zunächst noch Ausrüstungslücken – etwa bei Nachtsichtgeräten – schließen. Dies geschah mittels Leihgaben aus anderen Verbänden. Vollmer betonte, dass dieses Material in Marienberg verbleibt, um die schnelle Abmarschbereitschaft des Bataillons sicherzustellen.

An den Einsatzort transportiert werden sollen die Fahrzeuge und das Material in erster Linie mit der Bahn.  Je nach Einsatzort ist auch die Verlegung mit dem Schiff, Lkw oder Flugzeug denkbar.  Die Ausrüstung der Panzergrenadiere, von Waffen bis zur persönlichen Bekleidung, wurde in rund vierzig handelsüblichen 20-Fuß-Containern verpackt, die nach modernen Logistik-Prinzipien mit Luftkissen gegen das Verrutschen gestaut sind. Im Gegensatz zur bislang praktizierten Sicherung mit Holzplanken spart diese Methode viel Zeit.

Vorgesehen ist, dass die Truppe Verbrauchsgüter für sieben Tage im Einsatz mitführt. Während die Bundeswehr für die Anlieferung des Materials ins Einsatzland verantwortlich ist, muss die so genannte Host Nation für Transportunterstützung – etwa durch private Spediteure – im eigenen Land sorgen. Unter anderem um diese Unterstützung sicherzustellen, baut die NATO gegenwärtig sechs Logistik- und Koordinierungsstützpunkte in Osteuropa auf.

lah/10.4.2015