Mit den Torpedos vom Typ Copperhead-100 und Copperhead-500 hat das US-Technologieunternehmen Anduril Industries erstmalig speziell für die Nutzung in Kombination mit unbemannten Unterwassersystemen (UUS) entwickelte Waffensysteme vorgestellt. Wie Anduril in einer gestrigen Mitteilung schreibt, handelt es sich bei der Copperhead-Torpedofamilie um „softwaredefinierte, autonome Hochgeschwindigkeits-Unterwassersysteme“.
Nach Ansicht des Unternehmens erfordert eine hohe Durchsetzungsfähigkeit auf See große Flotten autonomer Unterwasser-, Überwasser- und Flugzeuge, die in der Lage sind, ein hochentwickeltes Aufklärungsvermögen herzustellen und den Gegner mit massiven maritimen Effekten zu überwältigen. Wie Anduril schreibt werden Torpedos entgegen den rasanten Fortschritten bei den Trägersystemen heute weiterhin nicht in großem Maßstab gebaut, und die Produktion ist nach wie vor auf Entwürfe aus der Zeit des Kalten Krieges fixiert. „Die derzeitigen Systeme sind teuer, langsam in der Produktion und eng an alte Plattformen wie Atom-U-Boote und Kriegsschiffe gekoppelt. Darüber hinaus benötigen die USA und ihre Verbündeten weitaus mehr autonome, schnell verlegbare Unterwassersysteme, die sich in die wachsende Flotte autonomer Unterwasser-, Überwasser- und Luftfahrzeuge integrieren lassen“, heißt es in der Mitteilung.
Genau diese Lücke soll durch die Copperhead-Torpedofamilie geschlossen werden, die es in zwei Varianten – Copperhead-100 und Copperhead-500 – mit unterschiedlichen Größen, Nutzlastkapazitäten und Reichweiten für kommerzielle und militärische Einsatzzwecke geben wird.
Bei der Copperhead-Serie soll es sich um eine Munitionsvariante handeln, die „autonome Fahrzeuge mit erschwinglichen und in Massenproduktion herstellbaren torpedoähnlichen Fähigkeiten ausstattet“. Anduril gibt an, dass das unternehmenseigene modulare unbemannte Unterwassersystem Dive-XL „Duzende“ Copperhead-100 oder „mehrere“ Copperhead-500 mitführen kann. Die Höchstgeschwindigkeit der Systeme wird mit mehr als 30 Knoten (etwa 56 km/h) angegeben. Über die Reichweite der Torpedofamilie werden keine Angaben getätigt.
Damit soll es einer Flotte von Dive-XL-Systemen möglich werden die Kontrolle von Meeresgebieten mit einem noch nie dagewesenen Maß an autonomer Seepräsenz auszuüben.
Mit einem Durchmesser von 12,75 Zoll (32,385 cm) und einer Länge von 106 Zoll (269,24 cm) bietet der Copperhead-100 eine Nutzlastkapazität von bis zu 100 Pfund (rund 45 kg) in einem kompakten Formfaktor. Mit einem Durchmesser von 21 Zoll (53,34 cm) und einer Länge von 163 Zoll (414,02 cm) kann der Copperhead-500 Nutzlasten von bis zu 500 Pfund (ca. 227 kg) tragen, ohne an Geschwindigkeit einzubüßen.
Unternehmensangaben nach sind die Copperhead-100 und Copperhead-500 auch für schnelle kommerzielle Einsätze wie Such- und Rettungseinsätze, Inspektionen kritischer Infrastrukturen und Umweltüberwachung konzipiert. Sie erreichen Geschwindigkeiten von mehr als 30 Knoten und können mit Nutzlasten wie aktiven und passiven Sensoren, Magnetometern, Side-Scan-Sonar oder chemischen Detektoren ausgestattet werden.
Waldemar Geiger