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Anduril erwirbt das Radar- und Führungssystemgeschäft von Numerica

Sam Cranny-Evans

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Das US-Rüstungsstartup Anduril hat das Radar- und Führungssystemgeschäft (C2) des auf Luftverteidigung spezialisierten US-Rüstungsunternehmens Numerica Corporation übernommen und wird die Produkte des Unternehmens in sein bestehendes Produktsortiment integrieren. Dies geht aus einer Pressemitteilung von Anduril vom 9. Januar 2025 hervor.

Numerica ist Hersteller von Radaren für die Luftverteidigung, darunter die Radare vom Typ Spark und Spyglass, die für die Luftverteidigung im Nahbereich und den Schutz von Fahrzeugen eingesetzt werden. Spyglass ist ein Ku-Band-Radar, das nach Angaben des Herstellers die kleinsten UAVs in bis zu 6 km Entfernung detektieren kann und dabei nur eine minimale elektromagnetische Signatur aussendet.

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Das Spark-Radar wurde erst im Oktober 2024 vorgestellt und soll eine „halbkugelförmige Abdeckung“ bieten, was bedeutet, dass es ein schneekugelartiges Sensorfeld um ein Fahrzeug oder Objekt herum projizieren kann. Es soll als Teil eines aktiven Schutzsystems eingesetzt werden und kann FPV-Drohnen, kleine UAV und Panzerabwehrraketen wahrnehmen.

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Anduril wird auch das C2-System Mimir von Numerica übernehmen, das koordinierte Tracking- und Track-Korrelationsfähigkeiten sowie eine kriegsschauplatzübergreifende Sensorfusion biete, heißt es in Andurils Pressemitteilung. Zudem wird darauf verwiesen, dass die Numerica-Lösungen Teil der prioritären Luftverteidigungssysteme des US-Verteidigungsministeriums sind. Darüber hinaus erklärt Anduril die Absicht, diese Fähigkeiten auch weiterhin zur Verfügung stellen zu wollen.

Das prioritäre Luftverteidigungssystem, auf das sich Anduril bezieht, ist das Ballistic Missile Defense System (BMDS). Laut Numerica ist die Technologie des Unternehmens „das Herzstück des BMDS und nutzt modernste Algorithmen in den Bereichen Schätzung, Wahrscheinlichkeit, Optimierung und Multi-Sensor/Multi-Target-Tracking“. Das BMDS beinhaltet mehrere verschiedene Luftverteidigungssysteme, vom Aegis-System auf den Arleigh Burke-Lenkwaffenzerstörern bis hin zu Patriot- und THAAD-Batterien an Land, sowie eine Reihe verschiedener Sensoren.

Die Fähigkeiten von Numerica werden die bestehenden Sensoren von Anduril und seine Lattice-Plattform, die Sensorfusion und C2-Fähigkeiten bietet, ergänzen. Das Unternehmen plant außerdem, die beiden Numerica-Radare in seinem Werk Arsenal-1 herzustellen.

Unternehmensprofil von Anduril

Seit seinem Eintritt in den Verteidigungssektor im Jahr 2017 hat Anduril einen energischen Ansatz zum Aufbau von Fähigkeiten und Marktpräsenz verfolgt. Im Jahr 2024 gab das Unternehmen eine Series-F-Finanzierung in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar bekannt, mit der es seine „Hyperscale-Fabrik“ Arsenal-1 aufbauen will, die Fähigkeiten wie autonome Waffen in großem Maßstab produzieren und dabei in erster Linie US-Lieferketten nutzen soll, um das „Arsenal der Demokratie“ bereitzustellen. Die Seed-Finanzierung des Unternehmens belief sich auf einen ungenannten Betrag, gefolgt von einer erfolgreichen Finanzierungsrunde jedes Jahr bis 2020, die zur Serie C führte, die dem Unternehmen 200 Millionen Dollar einbrachte. Die Serie D im Jahr 2021 brachte 450 Millionen Dollar ein, gefolgt von den Serien E und F in den Jahren 2022 und 2024 mit einem Wert von 1,48 Milliarden bzw. 1,5 Milliarden US-Dollar. Zum Zeitpunkt der Ankündigung der Serie F, also etwas mehr als sieben Jahre nach der Gründung, wurde das Unternehmen mit 14 Milliarden Dollar bewertet.

Das Unternehmen hat mehrere Verträge mit dem US-Verteidigungsministerium abgeschlossen, darunter einen Auftrag im Wert von 249 Millionen Dollar über mehr als 500 Roadrunner-M-Luftverteidigungssysteme und das elektronische Kriegsführungssystem Pulsar. Das Unternehmen hat zudem durch Übernahmen expandiert, unter anderem durch den Erwerb von Adranos, einem Hersteller von Feststoffraketenmotoren, sowie durch mehrere Investitionen und Verträge zur Rekapitalisierung der Feststoffraketenmotorenproduktion des US-Verteidigungsministeriums.

Autor: Sam Cranny-Evans. Der Beitrag erschien erstmalig am 11.01.2025 in englischer Sprache auf der hartpunkt-Partnerseite Calibre Defence