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Upgrade der Flugkörper auf GEM-T bringt wichtige Vorteile

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Die NATO Support and Procurement Agency (NSPA) hat nach Angaben von MBDA Deutschland die COMLOG Gesellschaft für Logistik mbH beauftragt, 170 PAC-2-Flugkörper auf die Version GEM-T aufzurüsten. Die Flugkörper werden mit dem Waffensystem Patriot der deutschen Luftwaffe eingesetzt. Bereits Anfang Juli hatten sowohl  der Haushalts- als auch der Verteidigungsausschuss des Bundestags wie berichtet die Vorlagen im Volumen von 213 Mio EUR für die Kampfwertsteigerung der Lenkflugkörper gebilligt. Die Modernisierung erfolgt im  Blick auf die VJTF 2023, bei der die Lenkwaffen bereits eingesetzt werden sollen.

Nach Aussage von Joseph DeAntona, Requirements and Capabilities Executive beim Patriot-Hersteller Raytheon, bringt das Upgrade zwei entscheidende Vorteile: Zum einen wird die Präzision des Flugkörpers erhöht, so dass damit auch sehr schnell fliegende Ziele wie taktische ballistische Raketen bekämpft werden können. Zum anderen wird durch die Modernisierung die Lebensdauer des Flugkörpers „um viele, viele Jahre verlängert“, wie der Raytheon-Manager ausführt.

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Seinen Worten zufolge verfügt die GEM-T-Variante neben ihrer großen Geschwindigkeit über einen leistungsfähigen Fragmentations-Gefechtskopf, der die Wahrscheinlichkeit, eine Bedrohung zu eliminieren, deutlich erhöht. Die Bundeswehr verfügt bereits über den von Lockheed-Martin hergestellten Flugkörper PAC-3 MSE. Beide Abfangraketen – PAC-3 und GEM-T – können aus einer Feuereinheit verschossen werden. Dazu rüstet die Bundeswehr ihre Patriot-Systeme auf die Konfiguration 3+ hoch.

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Für die COMLOG bedeutet das Upgrade auf den GEM-T-Standard den größten Auftrag in der Firmengeschichte, wie MBDA in ihrer Mitteilung ausführt. „Zugleich schreibt dieser Auftrag die erfolgreiche Kooperation zwischen Raytheon Missiles & Defense und MBDA Deutschland für Patriot weiter fort”, wird Thomas Gottschild, Geschäftsführer MBDA Deutschland GmbH und Chairman of the Board von COMLOG, zitiert. Gerüchten zufolge entfallen über 150 Mio EUR des Vertragsvolumens auf die COMLOG.

COMLOG ist ein Gemeinschaftsunternehmen von MBDA Deutschland und Raytheon Technologies. Es wurde gegründet, um in Europa die Logistik von Patriot-Lenkflugkörpern sicherzustellen und die Einsatzfähigkeit der PAC-2-Raketen zu erhalten. Beide Unternehmen sind mit jeweils 50 Prozent an dem Joint Venture beteiligt. Mehr als 5.000 Patriot PAC-2-Lenkflugkörper hat das Unternehmen seit der Gründung vor mehr als 30 Jahren gewartet.

Nach Aussage von Jürgen Koneczny, COMLOG-Geschäftsführer und Leiter des Patriot-Programms bei MBDA wird sein Joint Venture das Upgrade in enger Kooperation und Zusammenarbeit mit der NSPA und der Bundeswehr umsetzen. Der PAC-2 Lenkflugkörper wurde in den 1980er Jahren zur Abwehr von Luftfahrzeugen und Flugkörpern in Dienst gestellt und wird kontinuierlich der Bedrohungsentwicklung angepasst.

Während Raytheon und MBDA im Rahmen der COMLOG als Partner eng zusammenarbeiten, treten beide Unternehmen als Wettbewerber beim Taktischen Luftverteidigungssystem (TLVS) auf.  Hier hat Raytheon zusammen mit Rheinmetall einen eigenen Vorschlag auf Basis des Patriot-Systems entwickelt. Allerdings wird nach bisheriger Planung die TLVS GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen von MBDA und Lockheed Martin, das zukünftige Luftverteidigungssystem liefern. Gerüchten zufolge soll die TLVS GmbH unmittelbar vor der Abgabe des dritten und womöglich letzten Angebotes stehen.

Raytheon und Rheinmetall treten mit dem Patriot-System auch als Partner beim Wettbewerb um die zukünftige bodengebundene Luftverteidigung der Schweiz an. Einziger Konkurrent ist das französische Konsortium Eurosam SAMP/T. Bis November müssen die beiden Finalisten das zweite und letzte Angebot abgeben. Raytheon-Manager DeAntona ist zuversichtlich, dass alle Anforderungen der Schweizer Seite erfüllt werden. Gut informierten Kreisen zufolge soll im Patriot-Paket auch die Lenkwaffe GEM-T enthalten sein.
lah/12.8.2020