Der schwedische Rüstungskonzern Saab soll neue AGDUS-Simulatoren für den Kampfpanzer Leopard 2 liefern, die offenbar auch den Rüststand des Kampfpanzers mit dem abstandsaktiven Schutzsystem Trophy abbilden können. Wie es in der gestern auf der europäischen Vergabeplattform TED veröffentlichten Mitteilung heißt, sollen im Rahmen des Vorhabens „AGDUS KPz Leopard 2 Trophy Adaption“ Simulationsgeräte für die Simulation von realen Schüssen mit dem Kampfpanzer Leopard und deren Auswirkung in verschiedenen Zielbereichen beschafft werden. Das Kürzel AGDUS steht für „Ausbildungsgerät Duellsimulator“.
Wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht, wurde der Vertrag mit der Saab Deutschland GmbH bereits am 28. Februar geschlossen. Das Enddatum der Vertragslaufzeit wird mit dem 30. November 2026 angegeben. Wie Saab auf Nachfrage mitteilte, handelt es sich um einen Vertrag im Volumen von weniger als 25 Millionen Euro. Zur genauen Lieferzeit befinde man sich gegenwärtig noch in Gesprächen und könne noch keine Auskunft geben.
Das Unternehmen erhielt den Auftrag via Direktvergabe. Dieser könne nur von einem bestimmten Wirtschaftsteilnehmer ausgeführt werden, da aus technischen Gründen kein Wettbewerb vorhanden sei, hieß es in der Mitteilung zur Begründung.
Die Bundeswehr nutzt seit Mitte der 1990er Jahre AGDUS-Systeme für die Live-Simulation von Bodengefechten. Saab wurde zuletzt 2019 mit der Modernisierung der AGDUS-Systeme beauftragt. Dafür wurden unter anderem veraltete Hardware ausgetauscht und neue Software installiert.
Die Ausbildungsgeräte sind auf die jeweiligen Waffen/Waffensysteme abgestimmt. Die Nutzung von AGDUS erfolgt sowohl in den Verbänden und Truppenschulen als auch dem Gefechtsübungszentrum des Heeres. Neben einer breite Anzahl Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen sind auch Sätze für Waffensysteme wie beispielsweise den Leopard 2 und den Schützenpanzer Marder vorhanden. 2020 wurde zudem Rheinmetall mit der Entwicklung eines AGDUS-Ausbildungsgerätes für den Schützenpanzer Puma beauftragt.
lah