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Resiliente europäische Lieferketten – Systemhäuser schwören Zulieferer auf neue Modalitäten ein

Waldemar Geiger

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Um die neuen NATO-Ziele zu erreichen, wird die Bundeswehr in den nächsten Jahren mehrere tausend Panzer bzw. gepanzerte Fahrzeuge beschaffen müssen. Damit dies gelingt, müssen nicht nur die dafür notwendigen Haushaltsmittel freigegeben und entsprechende Beschaffungsverträge gezeichnet werden, auch die bestehenden Produktionskapazitäten der Industrie müssen signifikant ausgebaut und teilweise auch umgebaut werden.

Dafür müssen nicht nur die großen Systemhäuser ihre Fertigung ausbauen, auch die Zulieferbetriebe werden sich erheblich anpassen müssen. Ein Beispiel dafür ist der Panzerbau.

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Wie der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall gegenüber hartpunkt bestätigte, geht es beim Aufbau der Produktionskapazitäten nicht nur um Liefertempo und Ausbringungsmengen, sondern auch um Resilienz. Da kein Hersteller alles im eigenen Haus fertigen kann, kommt den Zulieferbetrieben beim Ausbau der Produktionskapazitäten eine Schlüsselrolle zu.

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So hat das Unternehmen jüngst einen Lieferantentag abgehalten, bei dem den Zulieferern zukünftige Leitlinien offengelegt wurden. Neben dem sogenannten Double Sourcing wird zudem der Aufbau europäischer Lieferketten gefordert, die weniger abhängig von weltpolitischen Ereignissen sind. Ähnliche Bestrebungen finden dem Vernehmen nach auch bei anderen Herstellern statt.

Interessant ist in diesem Zusammenhing der Aspekt, dass das Double Sourcing – eine Beschaffung, bei der ein und dasselbe Produkt von zwei verschiedenen Quellen bezogen wird – nicht nur auf Ebene des Systemhauses angewendet werden soll, sondern über die ganze Lieferkette hinweg. Hintergrund ist der Aufbau robuster Lieferketten, die nicht gänzlich durch einzelne Engpässe, verursacht etwa durch unvorhersehbare Naturereignisse, wirtschaftliche Schieflagen oder Sabotage, gestört werden können.

Waldemar Geiger