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Quantum Systems will Aufklärungsdrohnen offenbar mit Laserzielmarkierern ausstatten

Waldemar Geiger

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Der deutsche Drohnenhersteller Quantum Systems will seine Aufklärungsdrohnen offenbar mit der Fähigkeit zur Laserzielmarkierung ausstatten. Dies lässt sich aus einem heute gezeichneten Kooperationsabkommen zwischen Quantum Systems und dem litauischen Laserspezialisten Aktyvus Photonics ableiten. „Die Vereinbarung über die industrielle Zusammenarbeit sieht die Integration modernster litauischer Lasertechnologie in unsere KI-gesteuerten unbemannten Systeme vor“, heißt es in einem LinkedIn Beitrag des Drohnenherstellers.

Dabei handelt es sich um die zweite Ankündigung einer Fähigkeitserweiterung für die Quantum-Systems-Aufklärungsdrohnenfamilie innerhalb weniger Monate. Erst Im Februar dieses Jahres hat das Unternehmen die Integration eines Schallmess-Sensors zur akustischen Ortung von Artilleriesystemen in seine Aufklärungsdrohnen-Familie bekannt gegeben, hartpunkt berichtete.

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Mit dem „Baudėjas“ hat Aktyvus Photonics einen besonders leichten Laserzielmarkierer im Portfolio, der dem Vernehmen nach auch bei den ukrainischen Streitkräften zum Einsatz kommt. Die Litauer geben das Gewicht des in Europa hergestellten Lasers mit weniger als 400 g an. Diese Gewichtsangabe bezieht sich jedoch nur auf den Laserzielmarkierer mit der dazugehörigen Elektronik ohne das für die luftgestützte, bewegliche Nutzung notwendige mechanische Stabilisierungssystem, die das Gesamtgewicht der Payload signifikant erhöht.

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Für die Kurzstreckenaufklärungsdrohne Twister, mit einem maximalen Startgewicht von rund 3,5 kg, wäre eine solche Nutzlast vermutlich zu schwer. Die größere Vector, eine Aufklärungsdrohne der 10kg-Klasse für mittlere Entfernungen, scheint hingegen leistungsstark genug zu sein, um den Laserzielmarkierer tragen zu können. Auch vom taktischen Einsatzprofil wäre die Vector für einen solchen Zweck prädestiniert.

Laserzielmarkierer – im englischen Sprachgebrauch als Laser Target Designator bezeichnet – sind insbesondere in einer GNSS-gestörten Umgebung ein unverzichtbares Instrument. Sie ermöglichen es mit Lasersuchköpfen ausgestattete Munitionssorten – bspw. das Artilleriegeschoss Vulcano – mit äußerster Präzision ins Ziel zu lenken. Dabei werden die Ziele per Laser mit einem codierten Puls beleuchtet bzw. markiert. Die Präzisionsmunition erkennt diese Markierung in der Endanflugphase und steuert diese präzise an.

Die luftgestützte Fähigkeit Ziele mittels Laser zu markieren ist kein Novum, aufgrund des Systemgewichtes ist diese Fähigkeit jedoch bis dato nur größeren Drohnen und Kampfflugzeugen vorbehalten. Für eine Aufklärungsdrohne der 10 kg Klasse – bzw. für die Nutzer der Drohne – würde diese Funktionalität jedoch eine enorme Kampfwertsteigerung bedeuten.

Waldemar Geiger