Anzeige

Polaris Raumflugzeuge soll Demonstrator für Hyperschall-System bauen

Die deutsche Bundeswehr hat das Bremer Startup-Unternehmen Polaris Raumflugzeuge mit dem Bau und der Flugerprobung eines maßstabsgetreuen Demonstrators ihres Aurora-Raumfahrt- und Hyperschallsystems beauftragt. Der Auftrag basiere auf dem Vorbereitungsprojekt RDRS, das im Jahr 2021 erfolgreich abgeschlossen worden sei, teilte das Unternehmen mit.

Das Fahrzeug stellt den weiteren Angaben zufolge eine verkleinerte Version des künftigen Raumflugzeugs mit einer ähnlichen äußeren Form dar und soll von einem wiederverwendbaren Flüssigtreibstoff-Raketentriebwerk angetrieben werden, das durch Turbojet-Triebwerke für den Start und den Reiseflug ergänzt wird.

Der Demonstrator werde das größte bisher von Polaris gebaute Fluggerät sein und etwa zehnmal schwerer als die bisherigen strahlgetriebenen Fahrzeuge des Unternehmens werden, die bereits geflogen sind oder sich in der Flugvorbereitung befinden, heißt es in der Mitteilung. Die ersten Flüge seien für Ende dieses Jahres geplant. Die Flugtestkampagnen dienen laut Polaris der Validierung von Kerntechnologien und Betriebsverfahren für das Raumflugzeug, darunter der wiederholte Betrieb von Raketentriebwerken.

Polaris entwickelt nach eigenen Angaben wiederverwendbare Mehrzweck-Raumflugzeuge, die auf ersten Konzepten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR e. V.) aus den Jahren 2015-2018 basieren. Zu den besonderen Merkmalen gehören das flugzeugähnliche Starten und Landen auf konventionellen Start- und Landebahnen sowie die Fähigkeit, die Einsatzbasis autonom zu wechseln. Die Wiederverwendbarkeit und der flugzeugähnliche Betrieb führen nach Aussage des Unternehmens zu grundlegenden Kostensenkungen im Vergleich zu herkömmlichen Raketen und ermöglichen ein noch nie dagewesenes Maß an Reaktionsfähigkeit, Flexibilität und Sicherheit.

Die bei Polaris in der Entwicklung befindlichen Horizontalstart-Raumflugzeuge sollen über eine Multimissionsfähigkeit für verschiedene kommerzielle und verteidigungsbezogene Missionsszenarien, darunter Satellitenstart, orbitaler Frachttransport, suborbitaler und Hyperschallflug sowie zukünftige bemannte Raumfahrt verfügen. Die ersten einsatzfähigen Fahrzeuge werden laut Mitteilung eine orbitale Satellitennutzlastkapazität von bis zu 1000 kg und eine Nutzlast von mehreren Tonnen für suborbitale/hypersonale Missionen bieten. Künftige, erweiterte Fahrzeuge sollen orbitale Nutzlastkapazitäten von mehreren Tonnen bieten.
lah/12/18.3.2022

 

.i.td-icon-menu-up { display: none; }