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Litauische Streitkräfte setzen Drohnenbeschaffung fort

Kristóf Nagy

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Litauen setzt die Etablierung des im Mai angekündigten Drohnen-Ökosystems durch die Beschaffung von Klein- und Kleinstdrohnen aus einheimischer Fertigung um. Wie einer Mitteilung des litauischen Verteidigungsministeriums vom 4. Juli zu entnehmen ist, hat Verteidigungsministerium bereits für knapp 36 Millionen Euro Drohnen beauftragt.

Der Mitteilung zufolge profitieren gleich drei einheimische Unternehmen von der Beschaffung. Das Verteidigungsministerium benannte die Firma Threod Systems, deren senkrechtstartfähige Flächendrohnen für taktische Aufklärungszwecke genutzt werden sollen, sowie das Unternehmen Edge Autonomy mit einem ähnlichen Produktprofil. Für die Steigerung des Situationsbewusstseins auf Kompanie- und Zug-Ebene werden laut Mitteilung Quadcopter-Drohnen des einheimischen Herstellers Deftools beschafft. Die Auslieferung der Systeme soll größtenteils noch dieses Jahr, jedoch spätestens Anfang 2025 erfolgen. Bereits Anfang Juni wurde bekannt, dass die litauische Schützenunion (Lietuvos šaulių sąjunga bzw. LSS), eine paramilitärische Reserveorganisation des baltischen Staates, 100 Quadcopter-Drohnen erhalten soll.

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Das litauische Verteidigungsministerium sieht die aktuelle Beschaffung laut Mitteilung nur als einen der ersten Bausteine eines Prozesses zur Steigerung der AUS-Befähigung der eigenen Kräfte. Bis 2030 wollen die Streitkräfte des baltischen Staates Drohnen für bis zu 200 Millionen Euro beschaffen.

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Zudem investiert die Regierung 7,7 Millionen Euro in die einheimische Drohnenindustrie und plant die zukünftige finanzielle Unterstützung von NGOs, welche ebenfalls in der Ausbildung von Bedienern tätig werden wollen, oder es bereits tun.

Mit diesen Maßnahmen wollen die litauischen Streitkräfte unbemannte Luftfahrzeug (UAS) im Lichte der Erfahrungen des Ukrainekrieges schnellstmöglich flächendeckend einführen. Als weiterer überaus wichtiger Schritt zur Ertüchtigung der UAS-Fähigkeiten gilt zudem die im Mai angekündigte Schaffung eines Drohnenkompetenzzentrums an der litauischen Militärakademie.

Kristóf Nagy