Das Vorhaben des deutsch-litauischen Artilleriewerks im litauischen Baisogala schreitet weiter voran. Am 20. Dezember unterzeichneten Vertreter des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall, des staatlichen litauischen Energieübertragungs- und -handelskonzerns EPSO-G, des Tochterunternehmens EPSO-G Invest und des ebenfalls staatlichen litauischen Herstellers von Kleinkalibermunition, Giraitės Ginkluotės Gamykla (GGG), eine Partnerschaftsvereinbarung, wie Rheinmetall in einer Mitteilung schreibt. Diese regele den Erwerb von Anteilen am Unternehmen Rheinmetall Defence Lietuva, welches die Produktionsstätte für 155-mm-Artilleriegeschosse errichten soll.
Die Vereinbarung sieht demnach vor, dass Rheinmetall 51 Prozent der Anteile an Rheinmetall Defence Lietuva hält. 48 Prozent werden im Besitz von EPSO-G Invest sein und 1 Prozent im Besitz von Giraitės Ginkluotės Gamykla.
„Ende November haben wir einen Vertrag über die Pacht eines Grundstücks für die künftige Fabrik im Bezirk Radviliškis und den Kauf von 155-mm-Munition unterzeichnet. Mit der unterzeichneten Vereinbarung mit unseren litauischen Partnern haben wir eine weitere sehr wichtige Etappe abgeschlossen und werden nun gemeinsam den Bau der neuen Fabrik planen und sie für den Betrieb vorbereiten“, wird Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, in der Mitteilung zitiert.
Laut Rheinmetall soll die Anlage in der Nähe von Baisogala innerhalb der nächsten zwei Jahre in Betrieb genommen werden und nach ihrer Fertigstellung in der Lage sein, jährlich Zehntausende Artilleriegeschosse mit einem Kaliber von 155 mm herzustellen. Nach vorläufigen Berechnungen könnte sich die Summe der Investitionen in die Anlage auf rund 260 Millionen Euro belaufen, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Die Anlage soll demnach mindestens 150 neue direkte Arbeitsplätze in der Region schaffen.
Die Energieunabhängigkeit und -sicherheit Litauens seien untrennbar miteinander verbunden, betonte Tomas Varneckas, CEO von EPSO-G Invest, laut Mitteilung. „Bei diesem Projekt werden wir unsere gesammelten Erfahrungen bei der Umsetzung strategischer Infrastruktur-, Energie- und Sicherheitsprojekte nutzen“, so der Manager.
Laut Violeta Kašėtienė, Interimsmanagerin von Giraitės Ginkluotės Gamyklaė, ist die Beteiligung der Rüstungsfabrik GGG an diesem Projekt ein bedeutender Schritt, der neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit mit einem der weltweit führenden Unternehmen im Verteidigungssektor eröffnet. Nach eigenen Angaben ist das litauische Unternehmen, das sich zu 100 Prozent in Staatsbesitz befindet, auf die Produktion von Munition in den Kalibern 7,62 mm sowie 5,56 mm für militärische und zivile Anwendungen fokussiert.
lah