Der norwegische Rüstungskonzern Kongsberg Defence & Aerospace hat nach eigenen Angaben Vereinbarungen mit zwei führenden ukrainischen Industriepartnern getroffen, um in der Ukraine kostengünstige, in großen Stückzahlen produzierbare Luftverteidigungsraketen sowie unbemannte Überwasserfahrzeuge zu entwickeln und bereitzustellen. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen an, ein Büro in Kiew zu eröffnen.
Wie aus einer Mitteilung des Unternehmens hervorgeht, unterzeichneten Eirik Lie, Präsident von Kongsberg Defence & Aerospace, bei einem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt und ein ukrainischer Partner eine Absichtserklärung (MoU), gemeinsam Luftabwehrraketen zu entwickeln und zu produzieren, die gegen verschiedene Ziele wie Drohnen eingesetzt werden können.
„Es besteht ein dringender Bedarf, kostengünstigere Flugabwehrraketen in großen Mengen zu produzieren, um Bedrohungen durch angreifende Drohnen begegnen zu können“, sagte Lie den Angaben zufolge. Gemeinsam mit dem ukrainischen Partner und mit Unterstützung der norwegischen Behörden solle eine Rakete entwickelt werden, die sich in das NASAMS-Luftverteidigungssystem integrieren lasse.
„Die NASAMS-Flugabwehrsysteme retten in der Ukraine täglich Menschenleben und schützen kritische Infrastruktur. Die Regierung finanziert jetzt die Entwicklung von Flugabwehrraketen, die kostengünstiger herzustellen sind und zusammen mit dem NASAMS-System in der Ukraine eingesetzt werden können“, sagte Verteidigungsminister Tore O. Sandvik.
Darüber hinaus unterzeichnete Kongsberg eine weitere Absichtserklärung mit einem ukrainischen Industriepartner zur Entwicklung unbemannter Überwasserfahrzeuge, die mit Waffenstationen von Kongsberg ausgerüstet werden sollen.
Unbemannte Fahrzeuge spielen nach Aussage von Lie eine entscheidende Rolle bei der Verteidigung der ukrainischen Territorien und der Neutralisierung der russischen Marine im Schwarzen Meer. „Mit Unterstützung unserer PROTECTOR-Waffenstationen und unserer ukrainischen Partner sind wir bereit, die nächste Generation unbemannter maritimer Fähigkeiten zu liefern“, ergänzte der Manager.
Auch die Entwicklung dieser unbemannten maritimen Systeme wird den Angaben zufolge von Norwegen finanziert.
lah