AIM-120 AMRAAM – Japan fragt den Kauf von bis 1.200 US-Luft-Luft-Flugkörpern an

Kristóf Nagy

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Die japanischen Luftstreitkräfte beabsichtigen die Beschaffung von bis zu 1.200 AIM-120D-3 und AIM-120C-8 Advanced Medium-Range Air-To-Air Missiles (AMRAAM), Luft-Luft-Flugkörpern des US-Rüstungskonzerns Raytheon, der zu RTX gehört. Dies geht aus einer Veröffentlichung der Defense Security Cooperation Agency (DSCA) vom 2. Januar 2024 hervor. Der geschätzte Wert des Auftrages, wenn er tatsächlich so abgerufen werden sollte, könnte bei knapp 3,64 Milliarden US-Dollar liegen.

Die potenzielle Lieferung würde neben 1.200 Luft-Luft-Raketen auch 20 AIM-120D-3 und vier Lenksektionen AIM-120C-8 Stück für den Flugkörper, sowie inerte und nicht startfähige Trainingsraketen AIM-120 Captive Air Training Missiles (CATM) beinhalten. Japan wünscht zudem die Beschaffung eines umfangreiches Ausbildungs-, Wartungs- und Logistikpaketes, welches auch Diagnosegeräte und Software, sowie Raketenmotoren und Gefechtsköpfe beinhalten.

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Laut Mitteilung wurde die Anfrage vom US-Außenministerium bereits gebilligt. Die Lieferung soll im Fall einer Bestellung im Rahmen des „Foreign Military Sale“-Programms erfolgen. Die finale Ratifizierung des Vertrages bedarf noch der Zustimmung des Kongresses, was jedoch als gesichert gilt. Erst nach erfolgter Zustimmung können der Käufer und die Industrie die finalen Details, inklusive des tatsächlichen Preises, aushandeln.

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Mit der beachtenswerten Anzahl von 1.200 Luft-Luft-Flugkörpern scheinen die japanischen Selbstverteidigungskräfte die Lücke bis zur Verfügbarkeit der noch zu entwickelnden Joint New Air-to-Air Missile (JNAAM) schließen zu wollen. Diese soll auf Grundlage der von MBDA gefertigten Meteor, jedoch mit japanischem Radarsuchkopf, entstehen. Dies ist insbesondere daher nötig, da der von der aktuellen F-15- und F-2-Flotte verwendete Mitsubishi AAM-4-Flugkörper zwar noch immer als zeitgemäß und leistungsfähig gilt, jedoch zu groß ist, um in den internen Waffenschacht der von Japan beschafften F-35 Lightning II zu passen.

Kristóf Nagy