A400M zehn Jahre in der Luftwaffe

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Am 18. Dezember vor zehn Jahren hat die Luftwaffe das erste von 53 bestellten Transportflugzeugen des Typs A400M im spanischen Sevilla vom Hersteller Airbus übernommen. Wie der Luftfahrtkonzern in einer Mitteilung schreibt, landete die 54+01 mit der Seriennummer 18 einen Tag später im niedersächsischen Wunstorf beim Lufttransportgeschwader 62 (LTG 62), dem Heimatverband der deutschen A400M-Flotte.   

Seitdem habe sich die A400M mit bislang 48 ausgelieferten Maschinen und über 51.000 Flugstunden als das Rückgrat der Luftwaffe im militärischen Lufttransport etabliert. Ob als Transporter, Tankstelle in der Luft oder fliegendes Lazarett – die A400M unterstütze die Einsätze der Bundeswehr und der Luftstreitkräfte der NATO an der Ostflanke.

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Airbus arbeitet nach eigenen Angaben daran, das Einsatzspektrum der A400M zu erweitern. So hat das Unternehmen getestet, wie sich die A400M im Rahmen des künftigen europäischen Future Combat Air System als „Mutterschiff“ für Drohnen einsetzen lässt.

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Derzeit entwickelt und testet Airbus zudem ein Feuerlösch-Kit, mit dem sich die A400M auch als Löschflugzeug einsetzen lässt, wie es in der Mitteilung heißt. Erst gestern wurden dazu Testflüge durchgeführt, bei denen Feuerlöschmittel – pro Ladung können bis zu 20.000 Liter aufgenommen werden – im Tiefflug ausgebracht werden konnten.

Die vier Turboprop-Motoren mit je 11.000 PS ermöglichen dem Flugzeug eine Höchstgeschwindigkeit von 750 km/h. Die Reichweite beträgt über 8.700 km. Bei einer maximalen Beladung mit 37 Tonnen verringert sich diese auf 3.300 km.  Pro Flugzeug können unter anderem einen Transporthubschrauber NH90, ein Schützenpanzer Puma – was nie getestet wurde – oder vier Geländefahrzeuge Wolf befördert werden. Bis zu 116 Fallschirmjäger finden Platz.

Von den ausgelieferten 48 Flugzeugen sind 47 auf dem Fliegerhorst in Wunstorf stationiert, eine Maschine befindet sich bei Airbus in Sevilla zum Testen des Selbstschutzsystems. Von den über 51.000 Flugstunden für die Bundeswehr wurden laut Hersteller 25.000 allein seit Januar 2022 absolviert.

Die Luftwaffe nutzt die A400M auch als fliegendes Lazarett. In der MedEvac-Konfiguration verfügt das Flugzeug über sechs Patiententransporteinheiten, von denen zwei für die intensivmedizinische Behandlung ausgestattet sind.

Zur Luftbetankung in der Basiskonfiguration kann die A400M insgesamt 63.500 Liter Treibstoff mitführen und zwei Eurofighter gleichzeitig oder eine andere A400M in der Luft betanken. 

Seit der Landung des ersten deutschen Airbus A400M in Wunstorf vor zehn Jahren arbeitet Airbus nach eigener Aussage mit der Luftwaffe zusammen, damit ihre A400M-Flotte einsatzbereit ist. Das Unternehmen leistet technischen Support, Wartung, Instandhaltung, Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit sowie Ersatzteil-Management.

Aktuell baut Airbus direkt neben dem Fliegerhorst Wunstorf ein neues A400M-Wartungszentrum, das ab Mitte 2027 in Betrieb gehen soll. Damit wird Airbus zwei große Instandhaltungszentren in Deutschland betreiben: In Manching führt das Unternehmen vor allem die großen A400M-Checks und Instandhaltungsmaßnahmen durch, die alle sechs Jahre anstehen. Die Airbus-Teams in Wunstorf werden für die kürzeren Checks und Instandhaltungen direkt am Stützpunkt der deutschen A400M-Flotte zuständig sein.

Damit die A400M technologisch auf dem neuesten Stand bleibt, arbeitet Airbus mit seinen Kunden an der Zukunftsfähigkeit des Flugzeugs. So werde das Unternehmen im Rahmen der neuen “Global Support Services” einen umfassenderen technischen Support bieten. Zudem will Airbus mit dem “Block Upgrade 0” auch die Kommunikationsfähigkeiten der A400M erweitern und so sicherzustellen, dass sie auch in Zukunft uneingeschränkt mit anderen NATO-Plattformen interagieren kann.  
lah