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Reaper-Drohne fliegt im zivilen Luftraum

Die französischen Streitkräfte arbeiten wie auch die Bundeswehr an der Zulassung von so genannten medium-altitude, long-endurance remotely piloted air systems (MALE RPAS) im zivilen Luftraum. Wie aus französischen Medienberichten hervorgeht, wurden zu diesem Zweck Ende Mai Tests mit einer entsprechenden Drohne des Typs MQ-9A Reaper im Südosten Frankreichs durchgeführt.

Im Zeitraum von drei Stunden hätten die Kontrollzentren von Bordeax und Marseille die Militärdrohne durch ihren zivilen Luftraum gelotst. Der vom Luftwaffenstützpunkt Cognac gestartete Reaper habe keine spezielle Ausrüstung wie ein Detect-and-Avoid-System an Bord gehabt, heißt es weiter. Übergaben von der zivilen Luftüberwachung zur militärischen seien erfolgreich im unteren und oberen Luftraum erfolgt. Der Reaper habe Leistungsdaten ähnlich einem Regionalflugzeug.

Fachkreisen zufolge wurde bislang lediglich der ebenfalls von General Atomics gefertigte MQ-9B SkyGuardian im zivilen amerikanischen Luftraum geflogen. Allerdings war die Drohne mit einem Detect-and-Avoid System ausgestattet. Wie es heißt, machte eine gemeinsame Guideline der EDA/EASA, wie militärische MALE RPAS unter Instrumentenflugregeln (IFR) im zivilen Luftraum untergebracht werden können, den Flug des Reaper im zivilen französischen Luftraum möglich.

Beobachter werten den Test als einen Zwischenschritt von der bisher obligatorischen Luftraumsperrung hin zur vollständigen Integration in den zivilen Luftraum von Militärdrohnen. Dem Vernehmen nach soll Ende 2020 erstmals ein Cross-Border-Flug eines MQ-9 im zivilen Luftraum stattfinden.
lah/12/15.6.2020

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