Das Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw hat das Bremer Startup-Unternehmen POLARIS Raumflugzeuge damit beauftragt, ein zweistufiges, horizontal startendes und vollständig wiederverwendbares Hyperschall-Forschungsflugzeug zu entwickeln. Wie das Unternehmen auf der Plattform Linkedin weiter schreibt, umfasst der Vertrag neben der Konstruktion auch bereits Folgeoptionen für die Herstellung und Flugerprobung des Flugzeugs in voller Größe.
Der Hauptzweck des zweistufigen Systems sei die Nutzung als sogenanntes Hypersonic Testbed & experimentelle Plattform für die verteidigungsbezogene sowie wissenschaftliche Forschung. In einer sekundären Funktion könne das Flugzeug als Kleinsatelliten-Träger eingesetzt werden, wenn eine nicht wiederverwendbare Oberstufe verwendet werde.
POLARIS Raumflugzeuge plant, bis 2028 den Prototypen eines voll wiederverwendbaren Raumflugzeugs zu entwickeln, das Lasten bis 1.000 Kilogramm in den Weltraum transportieren kann, wie ein Firmensprecher auf Nachfrage erläuterte. Alternativ könne das Flugzeug auch für Aufklärungsmissionen in und außerhalb der Atmosphäre eingesetzt werden. Das Konzept basiert darauf, für den Start ein Strahltriebwerk zu nutzen und später ein Aerospike-Raketentriebwerk zu starten, um das Fluggerät auf Hyperschall-Geschwindigkeiten über Mach 5 zu beschleunigen.
Das Unternehmen geht bei der Entwicklung des Raumflugzeugs einen iterativen Ansatz und entwickelt dazu immer größere Modelle. Dem Sprecher zufolge hat das größte bisher genutzte Modell eine Länge von etwa fünf Metern bei einem Gewicht von 240 Kilogramm. Bis Ende dieses Jahres solle ein Flugzeug mit acht Metern Länge und einem Gewicht von 1,5 bis 2 Tonnen in die Luft gebracht werden.
Lars Hoffmann