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Pläne zur Beschaffung weiterer U-Boote mit deutscher Technik

Die italienische Marine will zu ihren vier auf deutschem Design basierenden U-Booten der Klasse 212A offenbar weitere hinzufügen. Wie es in einer Mitteilung des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) heißt, beabsichtigt Italien, weitere U-Boote zu beschaffen und setze dabei weiter auf deutsche Technologie.

Nach Aussage eines BAAINBw-Sprechers haben italienische Marinevertreter die Behörde darüber informiert, dass der Beschaffungsprozess womöglich noch in diesem Jahr gestartet werden könnte. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass der Haushaltsentwurf, in dem das Vorhaben abgebildet sei, vom italienischen Parlament gebilligt werde. Gut informierten Kreisen zufolge geht es um die Beschaffung eines dritten Loses von zwei Booten. Wie es weiter hieß, stand das Projekt bereits im vergangenen Jahr zur Diskussion, allerdings waren seinerzeit die benötigten Haushaltsmittel nicht genehmigt worden.

Bislang hat Italien vier U-Boote der Klasse U212A beschafft, die weitgehend identisch mit den deutschen U-Booten der gleichen Klasse sind. Bei den italienischen Booten wird das Battle Management System von Kongsberg und die Sonarausstattung von Atlas Elektronik geliefert, die Waffen  kommen von italienischen Herstellern. Diese Kombination dürfte voraussichtlich auch für die zwei zusätzlichen Einheiten gewählt werden. Gegenwärtig steht das  vierte U-Boot nach Angaben des BAAINBw kurz vor der Auslieferung an die italienische Marine.

Obwohl das Design der U212A von ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) stammt, wurden die Boote bei der italienischen Werft Fincantieri gebaut. Trotz einer hohen Wertschöpfung in Italien, dürfte TKMS erhebliche Materialpakete zugeliefert haben.

Sollte Italien zeitnah eine Entscheidung treffen, wäre auch eine Kooperation mit Norwegen und Deutschland bei der Beschaffung einer neuen U-Boot-Generation denkbar. Ob dies hinsichtlich der italienischen Spezifikationen in Frage kommt, ist jedoch ungewiss. Gut informierten Kreisen zufolge wird Italien weiter auf den Typ 212A setzen. Bis Redaktionsschluss lag weder eine Aussage der italienischen Marine noch von Fincantieri dazu vor.

Erst am 10. März war ein Memorandum of Understanding zur Fortsetzung der seit 20 Jahren bestehenden Partnerschaft zwischen dem BAAINBw und dem italienischen Verteidigungsministerium geschlossen worden. Mit dem MoU werde die Kooperation im Unterwasserbereich zwischen Italien und Deutschland um die Aspekte Forschung und Technologie erweitert, zitiert das BAAINBw Konteradmiral Ruggiero Di Biase, der im italienischen Verteidigungsministerium für die Koordination von Rüstungsprogrammen zuständig ist. Der Marineoffizier war zur Unterschrift des Vertrages nach Deutschland gereist. Laut BAAINBw steht die jüngst eingegangene deutsche Kooperation mit Norwegen beim Bau von U-Booten nicht in Konkurrenz zur bewährten deutsch-italienischen Zusammenarbeit. Sie ermögliche weitere Synergien und biete so Vorteile für alle Partner.
lah/12/30.3.2017

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