Die dänischen Streitkräfte führen eine App ein, die das Materialmanagement rund um die persönliche Ausrüstung aktiver Soldaten und Reservisten digitalisieren und vereinfachen soll, inklusive Montage-, Gebrauchs- und Wartungsanweisungen sowie zukünftig auch der Möglichkeit der Verlustmeldung und des Anzeigens eines Tauschbedarfs.
Einem kürzlich auf LinkedIn veröffentlichten Beitrag auf dem Kanal der dänischen Rüstungsbeschaffungsagentur DALO zufolge ist die DALO dabei, eine App namens „Meine Ausrüstung“ einzuführen.
Die App wurde in Zusammenarbeit zwischen DALO, der Königlichen Dänischen Hochschule für Verteidigung und Vertretern der operativen Abteilungen der Streitkräfte entwickelt und nutzt Daten aus dem logistischen Verwaltungssystem der dänischen Streitkräfte, um die gesamte Ausrüstung des einzelnen Soldaten zu erfassen. Sie kann sowohl auf Computern als auch auf Smartphones genutzt werden und gibt dem Soldaten einen unmittelbaren Überblick über die an ihn ausgegebene und registrierte Ausrüstung.
Darüber hinaus kann die App mit Bildern, Videos und Animationen Anleitungen zum korrekten Zusammenbau, z. B. von Schutzwesten und Trageausstattungen, sowie deren Wartung geben.
Die App soll es den Soldaten nicht nur erleichtern, den Überblick über ihre Ausrüstung zu behalten und so die Bestandsaufnahme und Materialverwaltung zu vereinfachen, sondern auch den Verschleiß und die Beschädigung der Ausrüstung zu verringern, indem sie den Soldaten einen unmittelbaren Zugang zu Montage-, Gebrauchs- und Wartungsanweisungen ermöglicht.
Schließlich bietet die App auch Informationen und Neuigkeiten über „kommende“ Ausrüstung, die in Kürze eingeführt werden soll, wie z. B. das neue gemeinsame nordische NCU-Kampfbekleidungssystem, ein gemeinsames Vorhaben zwischen Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden.
Die App wird von der Cyber-Abteilung der DALO gepflegt und weiterentwickelt. Eine der Funktionen, die in die App aufgenommen werden sollen, ist die Meldung von Verlust oder Beschädigung von Ausrüstungsgegenständen sowie der Austausch von abgenutzten oder beschädigten Ausrüstungsgegenständen.
In Anbetracht der Tatsache, dass die heutige Generation von Soldaten und Soldatinnen mit Smartphones und Apps aufgewachsen ist, scheint dies eine natürliche Entwicklung zu sein, die nicht nur die Verwaltung des Materials für die Soldaten und Soldatinnen erleichtert, sondern auch für das Versorgungspersonal, das mit der Ausgabe, dem Rückruf, dem Austausch und der Wartung der an die Soldaten und Soldatinnen ausgegebenen Ausrüstung beauftragt ist. Dieses Thema hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, da gängige Ausrüstungsgegenstände wie Kampfbekleidung, Plattenträger und andere Trageausstattungen, Körperschutzelemente und persönliche Kommunikationsmittel immer komplexer und anpassungsfähiger werden.
Der Nachteil bei der Einführung einer App wie „Meine Ausrüstung“ ist das Risiko des Hackens durch etwaige Angreifer, entweder um Informationen zu erhalten oder um die App unbrauchbar oder irreführend zu machen. In Anbetracht der weiten Verbreitung von Computern, Smartphones und Apps könnte man jedoch argumentieren, dass dies ein geringfügiges und vertretbares Risiko darstellt. Außerdem wird davon ausgegangen, dass die App mit robusten Firewalls und Maßnahmen zum Schutz vor Hackerangriffen ausgestattet ist.
Die App wurde beim Infanterieregiment der Royal Life Guards getestet und wird nun an die übrigen dänischen Streitkräfte ausgerollt. Zunächst wird die App für das dänische Heer, die Marine und die Luftwaffe, einschließlich der Reserveangehörigen, eingeführt. Derdänische Heimatschutz, eine Freiwilligenorganisation, die ausgebildet und ausgerüstet ist, um die Streitkräfte und andere staatliche Institutionen zu unterstützen, ist zunächst nicht in die Einführung einbezogen, aber es wird daran gearbeitet, die App an die Bedürfnisse des Heimatschutzes anzupassen.
Thomas Lauge Nielsen