Anlässlich des Tages der slowenischen Streitkräfte Ende Mai hat das slowenische Unternehmen Valhalla Turrets erstmals seinen unbemannten Turm, bewaffnet mit einer 30-mm-Maschinenkanone, vorgestellt. Der als „Mangart 30” bezeichnete Turm wurde integriert in einer gepanzerten 8×8-Plattform des finnischen Herstellers Patria präsentiert. Die Patria 8×8 XP werden in dieser Konfiguration in die slowenischen Streitkräfte eingeführt.
Der Mangart-30-Turm wurde laut Valhalla Turrets in enger Abstimmung mit den slowenischen Streitkräften entwickelt, um eine reibungslose Integration in das Trägerfahrzeug zu gewährleisten. Laut Herstellerangaben besteht die Hauptbewaffnung aus einer Bushmaster-Mk44S-Maschinenkanone. Die Kanone im Kaliber 30 x 173 mm hat einen Munitionsvorrat von 370 Patronen und kann auch Luftsprengpunkt-fähige Munition verschießen. Dadurch ist auch eine zukünftige Nutzung zur Drohnenabwehr denkbar. Als Sekundärbewaffnung steht ein Maschinengewehr FN MAG im Kaliber 7,62 x 51 mm mit 2.200 Patronen zur Verfügung.
Der Turm kann optional mit einem Panzerschutz des Level I oder II nach STANAG 4569 ausgeführt werden und wiegt je nach Schutzniveau 2,4 bzw. 3,0 Tonnen. Zur Steigerung der Überlebensfähigkeit verfügt der Mangart 30 außerdem über eine Nebelwurfanlage mit acht Rohren. Die Sensorik des Richtschützen besteht aus einer kombinierten und stabilisierten Safran-PASEO-Tag-/Nachtsichtoptik mit integriertem Laserentfernungsmesser. Der Fahrzeugkommandant verfügt über eine ebenfalls tag-/nachtsichttaugliche Dat-Con-Lotus-Light-Sensorik mit Rundumsicht. Laut Herstellerangaben erlaubt die offene Systemarchitektur die zukünftige Integration von Lenkflugkörpern oder weiterer Sensorik. In der slowenischen Ausführung werden zwei Lenkflugkörper des Typs Spike LR aus einem Rheinmetall Launcher Pod verwendet.
Die slowenische Regierung hatte Ende Januar die Beschaffung von Gefechtsfahrzeugen des Typs Patria XP bekannt gegeben. In zwei Phasen sollen bis Ende des Jahrzehnts insgesamt 106 Systeme beschafft werden. In der ersten Phase sollen 53 Fahrzeuge für ein mittleres Aufklärungsbataillon zwischen 2025 und 2027 ausgeliefert werden. Die zweite Charge von ebenfalls 53 Patria XP soll im Anschluss bis 2030 ausgeliefert werden. Der Wert der Beschaffung wurde zu Beginn des Jahres mit 700 Millionen Euro angegeben.
Kristóf Nagy