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Litauische Streitkräfte erhalten Kleinstdrohnen

Kristóf Nagy

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Die litauischen Streitkräfte haben die erste Lieferung von Quadcopter-Kleinstdrohnen (sUAS) vom Typ Anafi UKR des französischen Herstellers Parrot erhalten. Dies teilte das litauische Verteidigungsministerium am 19.09.2024 auf seiner Internetseite mit. Bei der Lieferung handelt es sich um das erste Los einer im Juni erfolgten Beschaffung im Wert von 2,5 Millionen Euro.

Bei der gelieferten Drohne handelt es sich um die neueste, für den Einsatz in der Ukraine weiterentwickelte, faltbare Quadcopter-Drohne der 2018 vorgestellten Anafi-Familie. Die Anafi UKR basiert auf der in den USA hergestellten Anafi USA MIL. Diese ist staub- und wasserfest nach IP53 und verfügt über reine AES 256 verschlüsselte Telemetrieübertragung. Die Flugzeit gibt der Hersteller mit 32 Minuten an. Als Nutzlast kann eine Tagsichtkamera mit 32-facher Vergrößerung und eine hochauflösende Wärmebildkamera mitgeführt werden. Die Variante Anafi UKR ist laut Hersteller zudem explizit für eine erhöhte Resistenz gegen feindliche Störmaßnahmen ausgelegt. Vertragspartner der für die Beschaffung zuständigen litauischen Agentur für Verteidigungsressourcen ist der lokale Vertriebspartner von Parrot, Deftools UAB.

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Auch der litauische Verteidigungsminister Laurynas Kasčiūnas äußerte sich zur Ankunft der ersten Drohnen. Dem Minister zufolge wird die Erweiterung der Drohnenkapazitäten verschiedener Kategorien innerhalb der litauischen Armee Schritt für Schritt entwickelt. Kasčiūnas erhofft sich davon einen positiven Effekt auf die gesamten operativen Fähigkeiten der litauischen Streitkräfte. Mit Blick auf die verschiedenen Kategorien verweist Minister Kasčiūnas unter anderem auf die ebenfalls im Juni angekündigte Beschaffung von UAS der lettischen Firma Edge Autonomy und der estnischen Firma Threod Systems im Wert von 36 Millionen Euro. Die Lieferungen der Aufklärungsdrohnen sollen bis Anfang 2025 abgeschlossen sein.

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Litauen hatte im Juni angekündigt, ein Drohnen-Ökosystem aufzubauen, das die gesamten litauischen Streitkräfte umfasst. Die Initiative soll auch auf die Bevölkerung ausgeweitet werden. In einem ersten Schritt wurde die paramilitärische Litauische Schützenunion (Lietuvos šaulių sąjunga oder LSS) eingebunden. Als Kernelement des Aufwuchses der UAS-Fähigkeiten wird jedoch die Einrichtung eines Drohnen-Kompetenzzentrums an der litauischen Militärakademie angesehen. Darüber hinaus haben die litauischen Streitkräfte bis 2030 ein Budget von 200 Millionen Euro für die Beschaffung von UAS vorgesehen.

Kristóf Nagy