Die in Griechenland beheimatete THEON International, ein Spezialist für Nachtsichttechnik, hat nach eigenen Angaben für 34 Millionen Euro eine Mehrheitsbeteiligung von 60 Prozent an der Harder Digital Gruppe erworben. Bei Harder Digital handele es sich um einen Hersteller von Bildverstärkerröhren (Image Intesifier Tubes – IIT), der hauptsächlich in Deutschland tätig sei, schreibt THEON in einer Mitteilung.
Es handele sich um den ersten Schritt in den Bemühungen von THEON, seine Lieferkette zu sichern, wobei THEON auch an längerfristigen Vereinbarungen mit seinen Hauptlieferanten arbeite.
Die Vorteile der Akquisition liegen der Mitteilung zufolge unter anderem darin, dass das Insourcing einer kritischen Komponente der Wertschöpfungskette für Nachtsichtgeräte die Betriebssicherheit und Flexibilität erhöhe. Überdies erhalte THEON Zugang zu Nischentechnologien und werde bei der Entwicklung neuer Produkte durch zusätzliche interne F&E-Kapazitäten unterstützt.
THEON wird den Angaben zufolge auch die Zusammenarbeit mit den anderen europäischen und US-amerikanischen IIT-Herstellern fortsetzen und erweitern. Der Großteil der 34 Millionen Euro soll zum Ausbau der Fertigungsanlagen von Harder Digital und zur Erhöhung der Kapazität der 3. Generation von IIT-Fertigungslinien in Deutschland und Lettland verwendet werden. Die restlichen Mittel fließen laut Mitteilung in die finanzielle Restrukturierung des Unternehmens.
Harder Digital, das derzeit deutlich unter seiner vollen Kapazität arbeite, strebe einen Umsatz von 17 Millionen Euro im Jahr 2024 an, schreibt THEON. Mittelfristig wird erwartet, dass das Unternehmen den Umsatz bis 2028 etwa verdreifachen kann. THEON nimmt derzeit fast 50 Prozent der Produktion von Harder Digital ab. Das solle auch so bleiben. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der üblichen Genehmigungen durch die zuständigen Aufsichtsbehörden und soll im vierten Quartal 2024 abgeschlossen werden.
Harder Digital wurde 1999 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Woltersdorf. Das Unternehmen betreibt Tochtergesellschaften in Deutschland, Serbien und Lettland und exportiert seine Produkte in über 30 Länder.
lah