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Diehl und Roxel kooperieren bei Artillerieraketen

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Diehl Defence und Roxel France haben auf der Paris Airshow eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit im Bereich Artillerieraketen unterzeichnet. Beide Unternehmen wollen ihre Erfahrungen in der Entwicklung gelenkter und ungelenkter Artillerieraketen, ihr Know-how in Gefechtskopftechnologie und die Fähigkeiten in der Entwicklung und Fertigung moderner Raketenantriebe bündeln, schreibt Diehl in einer Mitteilung.

Die Partner unterstützen den Angaben zufolge Bestrebungen in Europa nach erneuter Einrichtung einer Produktionslinie für Artillerieraketen des Waffensystems GMLRS (Guided Multiple Launch Rocket System) US-amerikanischer Herkunft, das heute in vielen europäischen Ländern genutzt wird. Bereits Ende der 1980er Jahre hatte Diehl die in den USA entwickelten MLRS-Raketen in großer Stückzahl für die britischen, deutschen, französischen und italienischen Streitkräfte in Lizenz gefertigt und später für die Bundeswehr auch eine GMLRS-Gefechtskopflösung mit intelligenter Submunition realisiert.

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In der kommenden Woche wird im Verteidigungs- und Haushaltsausschuss des Bundestages ein Vertrag zur Herstellung und Lieferung von mehreren Hundert GMLRS-Lenkraketen mit  UNITARY-Gefechtskopf  behandelt.

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Wie aus der Pressemitteilung weiter hervorgeht, ist  geplant eine europäische Produktionslinie für 110-mm-Trainingsraketen aufzubauen, um den aktuell bestehenden und erwarteten Bedarf in Deutschland und Frankreich decken zu können, so Diehl.

Die Kooperation von Diehl Defence und Roxel sei ein wichtiger erster Schritt zur Erlangung einer hohen Versorgungssicherheit bei Artillerieraketen in Europa, schreibt Diehl. Zukünftig sollen auch Industriepartner anderer Nationen die Möglichkeit erhalten, sich an diesem Programm zu beteiligen.

Roxel ist den Angaben zufolge ein europäischer Marktführer bei taktischen Antrieben und ein Global Player in der Hersteller von Raketenmotoren, Antrieben und weiteren pyrotechnischen Applikationen. Mit 600 Mitarbeitern, die in französischen und britischen Werken arbeiten, werde ein Jahresumsatz von 150 Mio EUR erzielt.
lah/12/21.6.2019