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Aufforderung zum finalen Angebot liegt vor

Früher als zuletzt erwartet und später als ursprünglich geplant, haben die beiden verbliebenen Wettbewerber für das Mehrzweckkampfschiff 180 die Aufforderung zur Ausarbeitung des finalen Angebotes erhalten. Wie der  Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause, in einem Tweet weiter schreibt, braucht die Marine die Kampfschiffe dringend bis 2027. Ein Marine-Sprecher bestätige, dass das Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw die Aufforderung am späten Freitag übermittelt hat. Seinen Worten zufolge werden jetzt etwa drei Monate veranschlagt, bis die Wettbewerbsteilnehmer ein Angebot abgeben. Danach erfolge der Auswahlprozess. Die Marine hofft, dass der endverhandelte Vertrag im zweiten Halbjahr ins Parlament geht und möglichst noch 2019 unterschreiben wird.  Im Wettbewerb befinden sich noch German Naval Yards Kiel (GNYK) sowie die niederländische Damen-Werft mit ihren Unterauftragnehmern. In Fachkreisen gelten die Zeitvorgaben als sehr ambitioniert. Ebenso wie der von der  Marine erwünschte Zulauf des ersten Schiffes bereits im Jahr 2027.

Die MKS 180 ist nach Angaben der Marine für 180 Seesoldaten ausgelegt, wobei 110 davon zur Stammbesatzung gehören und 70 je nach Missionsmodul eingeschifft werden. Zu den Besonderheiten des mit unterschiedlichen Modulen ausstattbaren Schiffes zählt unter anderem die Eistauglichkeit gemäß der Klasse  1C/E1.  Das Schiff soll überdies ein so genanntes ASW-Modul erhalten. Beide Eigenschaften prädestinieren die MKS 180 zu Operationen gegen U-Boote im hohen Norden.

Nach Angaben der Marine werden die Schiffe eine Verdrängung bis zu 9.000 Tons aufweisen. Zum Vergleich: Ein voll beladener US-Kreuzer der Ticonderoga-Klasse liegt bei etwas unter  10.000 Tonnen Verdrängung. Außerdem sollen die Schiffe mit Bordhubschraubern und Helikopter-Drohnen ausgerüstet werden.
lah/12/16.4.2019