Nachdem die polnische Regierung durch die Aufkündigung des Beschaffungsvertrages für 50 Caracal-Transporthubschrauber von Airbus für heftige Reaktionen der französischen Politik gesorgt hat, ist der europäische Helikopterbauer Anfang der Woche zur Teilnahme an einer neuen Ausschreibung eingeladen worden.
Neben Airbus wurden auch die Firmen PLZ Mielec (Sikorsky) und PLZ Świdnik (Leonardo-Finmeccanica) laut einer Mitteilung des polnischen Verteidigungsministeriums zur Teilnahme aufgefordert – beide hatten auch bei der vorangegangenen Ausschreibung teilgenommen und waren unterlegen. Wie es aus gut informierten Kreisen heißt, hat Airbus noch nicht zugesagt.
Polen hatte Anfang Oktober den Vertrag über 50 H225M Caracal-Hubschrauber im Wert von etwa drei Mrd EUR storniert. Begründet wurde dies mit unzureichenden Offset-Angeboten von Airbus. Die Entscheidung führte zu diplomatischen Verwerfungen mit Frankreich. So sagte der französische Präsident Francois Hollande seinen Besuch in Polen. Airbus-Chef Tom Enders warf der polnischen Regierung vor, sein Unternehmen getäuscht zu haben.
Presseberichten zufolge will Polen aufgrund des dringenden Bedarfs nun zunächst Hubschrauber bei der zu Sikorsky gehörenden PLZ Mielec erwerben, die mit dem S-70i eine Variante des Blackhawk produziert. Je nach Quelle ist von zehn bis 21 Maschinen die Rede.
lah/12/21.10.2016