Die polnische WB-Group hat ein modulares und multifunktionales unbemanntes Kleinstluftfahrzeug (sUAS) mit der Bezeichnung X-Fronter vorgestellt. Dies ist der Webseite des Unternehmens zu entnehmen. Das sowohl als Aufklärungsdrohne als auch als Loitering Munition konfigurierbare System soll auf der nächsten Woche im polnischen Kielce stattfindenden Rüstungsmesse MSPO auch dem breiten Publikum vorgestellt werden.
Laut Hersteller ist die X-Fronter ein überaus kompaktes und modulares System, welches von einem abgesessenen Soldaten mit der persönlichen Ausrüstung mitgeführt werden kann. Die in der Transportkonfiguration 9 cm breite und 30 cm lange Drohne kann in einer dafür angefertigten MOLLE-kompatiblen Tasche an jedem Rucksack oder Plattenträger befestigt werden. Das Systemgewicht beträgt laut Hersteller 1,15 kg, wovon 400 g auf die konfigurierbare Nutzlast entfallen.
Als Nutzlast stehen aktuell laut WB-Group ein Aufklärungsmodul mit einer kombinierten Tagsicht- und Wärmebildkamera zu Verfügung. Als Wirkmittel kann eine nicht näher bezeichnete Sprengladung mitgeführt werden. Es ist anzunehmen, dass die X-Frontier in diese Konfiguration nach einer Rückkehr weiterhin handhabungssicher ist. Zudem können auch Leuchtkugeln oder Multispektralnebel von dem sUAS eingesetzt werden, um die taktische Bandbreite zu erweitern. Die Reichweite des Systems gib der Hersteller mit 1.000 m bei einer Flugzeit von bis zu 40 Minuten und einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h an.
Die X-Fronter kann nicht nur im Verbund mit anderen Drohnen des gleichen Typs agieren und so beispielsweise Aufklärungs- und Wirkpaare bilden, sondern auch mit anderen UAS des Herstellers interagieren. Zudem sei die Drohne auch schwarmfähig. Wie viel gleichzeitig eingesetzt und koordiniert eine Gefechtsaufgabe erfüllen können, war jedoch vorerst nicht zu erfahren. Zudem kann das sUAS in das ebenfalls von der WB-Group entwickelte AMSTA–Perimeterschutzsystem integriert werden und dadurch die Aufklärungs- und Wirkreichweite deutlich erweitern. Letzteres System wurde insbesondere für den Schutz von kritischer Infrastruktur oder militärischen Liegenschaften, aber auch Staatsgrenzen entwickelt.
Kristóf Nagy