Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) wird ein erstes Los von 558 Lastkraftwagen im Wert von 224 Mio EUR an die Bundeswehr liefern – eine entsprechende 25-Mio-EUR-Vorlage wurde heute vom Haushaltsausschuss des Bundestages gebilligt, wie es aus gut informierten Kreisen heißt. Damit hat sich das Gemeinschaftsunternehmen von Rheinmetall und MAN gegen Iveco durchgesetzt, dem bis zuletzt einzigen Konkurrenten bei der Ausschreibung.
Im Rahmen des Beschaffungsvorhabens Ungeschützte Transportfahrzeuge (UTF) will die Bundeswehr ihre seit den 70er Jahren genutzten hoch geländegängigen LKW des Typs MAN gl ersetzen. Dazu sollen Fahrzeuge der Zuladungsklassen 5 Tonnen und 15 Tonnen eingeführt werden, die von der Truppe selbst bewirtschaftet werden. Die Entscheidung wurde nach umfangreichen Tests von Fahrzeugen beider Hersteller an der Wehrtechnischen Dienststelle 41 getroffen.
Zusätzlich zu den 558 LKW werden Sonderwerkzeuge, Messgeräte und Ersatzteile für rund 16 Mio EUR beschafft. Insgesamt strebt die Bundeswehr an, rund 1.500 LKW in der Fünf-Tonnen-Variante und knapp 760 als Fünfzehn-Tonner zu ordern.
Rheinmetall-Chef Armin Papperger bezifferte das potenzielle Geschäftsvolumen für rund 2.300 LKW bei der Bilanzpressekonferenz seines Unternehmens auf etwa 800 Mio EUR. Der langfristige Bedarf liege bei bis zu 15.000 Fahrzeugen, sagte er damals und verwies auf Logistikleistungen, die die Bundeswehr für die NATO erbringen müsse. Gut informierten Kreisen zufolge könnte sich das Umsatzvolumen für 2.300 Fahrzeuge in Richtung einer Mrd EUR entwickeln. Allerdings muss diese Option zunächst durch eine 25-Mio-Vorlage des Bundestages ausgelöst werden.
lah/20.6.2017