Berichten österreichischer Zeitungen zufolge denkt der österreichische Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil an den Bau von eigenen Hubschraubern für das Bundesheer. Doskozil habe eine Gesprächsrunde mit allen in Frage kommenden heimischen Unternehmen angekündigt, schreibt die Zeitung Die Presse. Know-how und Technik, um einen eigenen Hubschrauber zu entwickeln, sei vorhanden wird der Minister in der Zeitung zitiert.
Österreich muss mehrere Dutzend in die Jahre gekommenen Hubschrauber der Typen Kiowa und Alouette III durch moderne Muster ersetzen. Offenbar hofft der Minister, dass sich ein österreichisches Industriecluster zum Bau eines Hubschraubers zusammenfindet. So verfügt das Wiener Unternehmen Schiebel über erhebliche Expertise bei der Entwicklung von unbemannten Hubschraubern und gehört in diesem Segment zu den globalen Marktführern.
Sollte die geplante Gesprächsrunde mit den heimischen Unternehmen scheitern, werde es im Herbst eine internationale Ausschreibung geben, schreibt Die Presse weiter.
Laut einem Artikel des Standard will der Minister jedoch den Kauf von Hubschraubern der Herstellers Airbus möglichst vermeiden. Doskozil glaube nämlich, dass österreichische Gerichte dem Airbus-Konzern nachweisen könnten, dass dieser Österreich beim Kauf der Eurofighter betrogen habe. Das Verteidigungsministerium hatte im Februar eine entsprechende Strafanzeige gestellt. Aufgrund der strafrechtlichen Ermittlungen wolle man keine neuen Geschäftsbeziehungen zu Airbus eingehen, zitiert der Standard einen Sprecher des Verteidigungsministeriums.
lah/12/25.8.2017