Am heutigen Donnerstag hat der zukünftige Hubschrauber der Marine, der NH90 Sea Lion, seinen Jungfernflug in Donauwörth absolviert. Wie der Hersteller Airbus Helicopters weiter mitteilte, befindet sich das Programm für den Sea Lion im vorgesehenen Zeitrahmen. Der Sea Lion verfüge über zusätzliche Sensoren und eine verbesserte Navigations- und Kommunikationsausstattung, so dass der Militärhelikopter auch im zivilen Luftraum operieren könne. Der Helikopter soll den veralteten Marinehubschrauber Sea King ersetzen, von denen eine Mindestanzahl nur durch das Ausschlachten von alten Maschinen flugfähig gehalten werden kann.
Nach Aussage des Marineinspekteurs Andreas Krause, sollen die ersten Maschinen Ende 2019 zulaufen. Man erwarte zuvor eine erfolgreiche Testphase. Sollte diese wie geplant beendet werden, wird im Sommer 2017 die Produktion aufgenommen. Die letzte der 18 bestellten Maschinen soll 2022 an die Marine übergeben werden. Der Helikopter soll laut Airbus unter anderem Search and Rescue (SAR)-Missionen unternehmen und Aufklärung für die Marine fliegen. Darüber hinaus gehören zu den Aufgaben auch der Transport von Menschen und Material. Beim Heeres-Modell des NH90 war es zu deutlichen Zeitüberschreitungen und technischen Schwierigkeiten im Laufe des Beschaffungsprogramms gekommen.
Noch immer hapert es bei diesem Modell mit der materiellen Einsatzbereitschaft. So war laut dem jüngsten Bericht des BMVg an das Parlament die NH90-Flotte des Heeres in diesem Jahr im Durschnitt nur zu 31 Prozent einsatzbereit. Beim Sea King der Marine waren von durchschnittlich 14 verfügbaren Maschinen im Mittel nur vier (29 Prozent) einsatzbereit.
lah/12/8.12.2016