Nach mehreren Fehlfunktionen beim Mörserschießen im vergangenen Jahr will die Bundeswehr jetzt die Zünder ihrer Granaten anpassen. Wie es in einer in der vergangenen Woche veröffentlichen Ausschreibung des Bundeswehrbeschaffungsamtes BAAINBw heißt, soll der Zünder PPD 224 der 120 mm Mörsersprengpatrone DM 61 modifiziert werden. Interessierte Unternehmen können ihre Teilnahmeanträge für das Verhandlungsverfahren bis zum 13. März einreichen. Nach den Vorkommnissen im vergangenen Jahr war die betreffende Munition gesperrt worden.
Schweres Mörserkampfsystem für das Heer?
In einigen Ländern scheinen Mörser wieder an Popularität zu gewinnen. So werden die Niederlande in diesem Jahr voraussichtlich weitere gezogene Mörser für ihre leichten Kräfte in die Truppe integrieren, während die schwedischen Streitkräfte gerade die ersten von 40 Panzermörsern mit Doppelrohr auf dem Chassis des Schützenpanzers CV90 erhalten haben.
Gut informierten Kreisen zufolge gibt es auch bei der Bundeswehr Überlegungen, ein schweres Mörserkampfsystem irgendwann in der kommenden Dekade einzuführen. Von den auf dem leichten Waffenträger Wiesel installierten 120mm-Mörsern wurden lediglich acht Einheiten beschafft. Das System gilt als nicht fertigentwickelt. Dem Vernehmen nach sollte ein neues Mörsersystem möglichst marktverfügbar sein. In den vergangenen Jahren haben einige skandinavische Länder in diesem Bereich interessante Lösungen entwickelt.
Während des Kalten Krieges waren die Panzergrenadierbataillone des Heeres mit einer fünften schweren Kompanie ausgestattet. Diese verfügte über bis zu zehn Panzermörser 120mm auf dem MTW-Fahrgestell. Von diesen Systemen, die von Hand bei offener Luke geladen werden, hat die Bundeswehr noch wenige Exemplare im Bestand. Das Heer verfügt gegenwärtig über neun aktive sowie zwei inaktive Panzergrenadierbataillone.
lah/14.2.2019