Das auf Verteidigung und Künstliche Intelligenz (KI) spezialisierte europäische Unternehmen Helsing und Loft Orbital, ein Pionier auf dem Gebiet der Satelliteninfrastruktur, wollen gemeinsam eine hochmoderne Multisensor-Satellitenkonstellation entwickeln. Die heute bekanntgegebene strategische Partnerschaft werde Künstliche Intelligenz nutzen, um Europas Verteidigungs- und Sicherheitsakteure mit Echtzeit-Informationen zu unterstützen, schreibt Helsing in einer Mitteilung. Das System helfe bei wichtigen Aufgaben wie Grenzüberwachung, der Beobachtung von Truppenbewegungen und dem Schutz wichtiger Infrastruktur.
Loft Orbital ist ein französisch-amerikanisches Raumfahrt-Start-up, das nach eigenen Angaben eine standardisierte Satelliten-Plattform für den Low Earth Orbit entwickelt hat, die mit unterschiedlichen Nutzlasten bestückt werden kann.
Laut Mitteilung startet die Satellitenflotte der beiden Partner mit mehreren Loft-Orbital-Satelliten, die moderne Sensoren wie Kameras und Funksensoren an Bord haben. Diese Sensoren nutzen die KI-Technologie von Helsing direkt im All, um militärische Objekte weltweit aus dem erdnahen Orbit in Echtzeit zu erkennen und zu identifizieren. Durch schnelle Reaktionszeiten, hohe Wiederholungsraten und sofortige Datenverarbeitung solle das System taktische Entscheidungen und schnelle Reaktionen ermöglichen, schreibt Helsing.
Die Satelliten befinden sich der Mitteilung zufolge bereits in der Produktion und die Startslots seien bereits gesichert, so dass der Start der Satelliten im Jahr 2026 erfolgen werde.
Im Gegensatz zu herkömmlichen satellitengestützten Aufklärungssystemen, bei denen die Daten erst nach der Mission verarbeitet werden, kann diese Konstellation den Angaben zufolge durch die KI-Verarbeitung an Bord sofortige Erkenntnisse liefern. Hohe Wiederholungsraten gewährleisten demnach eine kontinuierliche Überwachung von Schlüsselbereichen, während kurze Reaktionszeiten und Echtzeitwarnungen den militärischen Entscheidungsträgern einen operativen Vorteil verschaffen.
Gundbert Scherf, Mitgründer von Helsing, wird mit den Worten zitiert: „Der Ukraine-Krieg zeigt, dass KI und Satelliten das Schlachtfeld immer durchschaubarer machen. Loft und Helsing wollen Verteidigungskunden eine dauerhafte und schnelle Aufklärung bieten. Europa braucht jetzt eigenen Zugang zu solchen Weltraum-Ressourcen. Deshalb investieren beide Unternehmen eigenes Geld, um das zu beschleunigen.“
Nach Aussage von Marc Fontaine, Präsident von Helsing France, ist das Ziel der Partnerschaft, schnell und unabhängig moderne Fähigkeiten als Service bereitzustellen. „Mit unserer wachsenden Präsenz in Frankreich und Europa helfen wir, die Zukunft smarter Raumfahrtsysteme zu gestalten.“
lah